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Durch den Klimawandel wird es laut Gesundheits-Ministerin Gerlach auch in Bayern zunehmend Stechmücken-Arten geben, die potenziell tropische und subtropische Infektions-Krankheiten übertragen können. Intensives Monitoring läuft.

(ty) Der Freistaat hat die gesundheitlichen Risiken durch eingewanderte Stechmücken im Blick und setzt dabei auf ein intensives Monitoring. Darauf hat die bayerische Gesundheits-Ministerin Judith Gerlach am heutigen Sonntag hingewiesen. "Durch den Klimawandel wird es auch im Freistaat zunehmend Stechmücken-Arten geben, die potenziell tropische und subtropische Infektions-Krankheiten übertragen können", betonte sie. "Deshalb beobachten und analysieren wir die Situation sehr genau." Bereits 26 Fallen seien in diesem Jahr vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) an vier ausgewählten Standorten in Bayern platziert worden.

Die Stechmücken-Fallen des LGL stehen nach Angaben des Gesundheits-Ministeriums derzeit in den Städten Nürnberg, Fürth und Memmingen sowie im Landkreis Rosenheim. Die Städte Fürth und Rosenheim betrieben darüber hinaus ein eigenes Stechmücken-Monitoring und stünden dazu im Austausch mit dem LGL. Zusätzlich schlossen sich laut Ministerium die Landkreise München und Erding dem Stechmücken-Monitoring im Rahmen der "Starthilfe" des Freistaates an, Ebersberg möchte folgen.

"Wir müssen entschlossen handeln, um die Folgen des Klimawandels für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten", so Gerlach. Ziel des Projektes ist es ihren Worten zufolge, "für das Thema zu sensibilisieren, Handlungs-Möglichkeiten aufzuzeigen und die Behörden vor Ort fachlich zu beraten".

Im Rahmen einer Machbarkeits-Studie des LGL, die Ende vergangenen Jahres geendet habe, seien beispielsweise die Voraussetzungen für die Durchführung eines Monitorings gebietsfremder Mücken-Arten untersucht worden. Im Rahmen der Studie seien im vergangenen Jahr 31 Fallen an sechs Standorten aufgestellt worden. Die Ergebnisse dieser Studie des LGL seien unter anderem die Basis für die Aufstellung der Fallen in diesem Jahr.

Mit einer "Starthilfe" böte man Informations- sowie Aufklärungs-Material und unterstütze die Kommunen dabei, einen eigenen Fallen-Betrieb zu etablieren, erläutert Professor Christian Weidner, der Präsident des LGL: "Die Bestimmung der Funde erfolgt dann bei uns am LGL. Damit haben wir eine mögliche Ausbreitung der Tigermücke an Orten, an denen es schon mal Funde gab, im Blick."

Auch bislang nicht betroffenen Städten und Landkreise wird nach den Worten von LGL-Chef Weidner empfohlen, sich bereits jetzt mit dem Thema "Asiatische Tigermücke" auseinanderzusetzen. "Denn auch wenn die Asiatische Tigermücke bei uns bislang kein Träger von Erregern ist und das Gesundheits-Risiko in Bayern derzeit als gering zu erachten ist, ist es wichtig, konsequent gegen deren Verbreitung vorzugehen", sagt er.

Durch Einsendungen aus der Bevölkerung und Monitoring-Maßnahmen wurden laut heutiger Mitteilung dem LGL in den Jahren 2022 und 2023 Funde der Asiatischen Tigermücke aus insgesamt 13 bayerischen Stadt- oder Landkreisen bekannt – im laufenden Jahr waren es bislang drei. Lesen Sie dazu auch: "Asiatische Tigermücke" erstmals auch offiziell im Kreis Kelheim nachgewiesen

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"Aktuell ist das Übertragungs-Risiko von Viren wie dem Dengue-Fieber in Bayern durch gebietsfremde Stechmücken wie die Asiatische Tigermücke noch sehr gering", unterstreicht die bayerische Gesundheitsministerin. Wichtig ist ihrer Ansicht nach auch: "Wir alle können etwas tun, um die Verbreitung von Stechmücken-Arten wie der Asiatischen Tigermücke einzudämmen. So hilft es beispielsweise, Regentonnen dicht zu verschließen oder kleine Wasser-Ansammlungen in Gießkannen oder Blumentöpfen zu vermeiden oder zumindest regelmäßig zu entleeren, damit sich keine Mücken ausbilden können."

Unabhängig vom Stechmücken-Monitoring können Bürgerinnen und Bürger laut Gesundheits-Ministerium auch Mücken-Exemplare an das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit senden, wenn sie eine Asiatische Tigermücke sehen oder den Verdacht haben, dass es sich um ein solches Exemplar handeln könnte.

Dazu sollte die Mücke nach Angaben des Gesundheits-Ministeriums, möglichst ohne sie zu zerdrücken, gefangen, in einen kleinen Behälter wie zum Beispiel ein Plastik-Röhrchen gelegt und am besten in einem gepolsterten Umschlag an den LGL-Standort in Oberschleißheim gesendet werden.

"Reine Sichtungs-Meldungen oder auch Bild-Einsendungen allein genügen aufgrund von Verwechslungs-Gefahr mit anderen, ähnlichen Arten hingegen nicht", stellt das Ministerium klar. LGL-Präsident Weidner fügt hinzu: "Einsendungen von untypischen oder auffälligen Stechmücken können den Behörden helfen, neue Verbreitungs-Gebiete zu entdecken und geeignete Maßnahmen zu koordinieren."


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