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Zwei schreckliche Gewaltverbrechen in der Region sorgen für Schlagzeilen – in beiden Fällen wurde ein dringend Tatverdächtiger festgenommen

Von Tobias Zell

Es sind zwei schreckliche Bluttaten, die in den vergangenen Tagen in der Region für Schlagzeilen gesorgt haben. In Pfaffenhofen wurde der 61-jährige Leiter eines Getränkemarkts am vergangenen Sonntag tot in seinem Blut liegend gefunden. Er kam durch mehrere Messerstiche zu Tode; in der Kasse fehlten danach rund 5000 Euro. Und am Mittwochabend fand in Hienheim bei Neustadt an der Donau ein 30-Jähriger seine blutüberströmte Mutter in ihrem Haus. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der 62-Jährigen feststellen. Sie starb an Verletzungen im Halsbereich. In beiden Fällen gibt es bereits Ermittlungserfolge; in beiden Fällen wurde ein jeweils dringend Tatverdächtiger Mann festgenommen, dem vorgeworfen wird, ein Gewaltverbrechen begangen zu haben.

Tatort Pfaffenhofen 

Am Sonntagmittag war der 61-jährige Martkleiter tot im Fristo-Getränkemarkt an der Scheyerer Straße am Rande des Wohngebiets Radlhöfe aufgefunden worden. Der aus dem Landkreis Roth stammende Mann war wenige Stunden zuvor von seiner Ehefrau telefonisch bei der Polizeiinspektion Pfaffenhofen als vermisst gemeldet worden. An seiner Arbeitsstelle offenbarte sich dann die traurige Gewissheit.

Die Bluttat dürfte sich am Samstag gegen Ladenschluss, also gegen 18 Uhr, ereignet haben. Aus dem Markt fehlten fast 5000 Euro. Ist der 61-Jährige einem eiskalten Raubmord zum Opfer gefallen? Der Verdacht drängt sich auf, auch wenn die Polizei das freilich offiziell noch nicht bestätigen will. Denn die Ermittler wollen sich nicht vorschnell auf eine Version beziehungsweise ein Motiv festlegen.

Die von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt angeordnete und noch in der Nacht auf Montag erfolgte Obduktion der Leiche belegte eindeutig ein Tötungsdelikt. „Demzufolge starb der Mann durch inneres Verbluten nach mehreren massiven Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers“, hieß es aus dem Polizeipräsidium. Man geht davon aus, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Messer handeln, das allerdings bislang trotz umfangreicher Suchmaßnahmen in der Umgebung des Marktes noch nicht gefunden werden konnte. Kräfte der Bereitschaftspolizei hatten nicht nur im Umkreis des Marktes gesucht, sondern auch Müllbehälter durchsucht. Außerdem waren Taucher im Einsatz, da sich in der Nähe ein kleiner Fluss sowie mehrere Regenauffangbecken befinden.

Ziemlich pietätlos wirkt dieses Plakat, das in der Scheibe des Getränkemarkts hängt, in dem am vergangenen Wochenende der Marktleiter erstochen wurde. Es hing aber sicher schon vor der Bluttat dort, denn der Markt wurde nach dem Eintreffen der Ermittler sofort gesperrt.

Inzwischen hat die zehnköpfige Ermittlungsgruppe „Radlhöfe“, die zur Klärung des Verbrechens gebildet wurde, einen ersten, handfesten Erfolg vorzuweisen. Gestern Vormittag wurde im Klinikum Großhadern ein 38-jähriger, als dringend tatverdächtigen geltender Mann, festgenommen. Er war dort wegen Verletzungen an den Armen in dem Krankenhaus in Behandlung, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord und die Staatsanwaltschaft Ingolstadt mitteilten. „Nach ersten Einschätzungen der Ermittler können diese Verletzungen zu dem erbitterten Kampf passen, zu dem es in dem Getränkemarkt zwischen Täter und Opfer gekommen ist“, wird ein Polizeisprecher zitiert. Klarheit müssen nun weitere Untersuchungen bringen.

Auf die Spur des Tatverdächtigen waren die Ermittler durch Hinweise von Zeugen gekommen. Am Tatnachmittag (Samstag) hatte sich demnach über einen längeren Zeitraum ein Mann im Geschäftsbereich des Markts aufgehalten, der sich als Testkäufer ausgab. „Die Auswertung der Registrierkasse und der Zahlungsbelege sowie weitere Recherchen führten dann zum Aufenthaltsort des Verdächtigen“, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium.

Offenbar gibt es sogar eine Verbindung zwischen dem dringend Tatverdächtigen und dem Getränkemarkt: Laut einem Medienbericht, der sich auf Angaben der Ermittler bezieht, soll der 38-Jährige Münchner selbst vor einigen Jahren für die Getränkemarkt-Kette gearbeitet haben und aus dieser Zeit auch den Markt in Pfaffenhofen kennen.

Gestern wurde der mutmaßliche Täter zur Kripo nach Ingolstadt gebracht. Für den Nachmittag war seine Vernehmung geplant. Parallel liefen Durchsuchungsmaßnahmen in der Münchner Wohnung. Ob dabei die Tatwaffe entdeckt werden konnte und ob die Durchsuchung weitere Erkenntnisse brachte, darüber waren bislang keine Informationen zu bekommen. Der dringend Tatverdächtige wurde heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Tatort Hienheim

Schreckliche Szenen müssen sich auch in Hienheim abgespielt haben. Blutüberströmt und tot hat ein 30-Jähriger am Mittwochabend seine 62-jährige Mutter in ihrer Wohnung aufgefunden. Ein sofort verständigtes Notarztteam konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. „Im Zuge der Tatortarbeit wurde unter anderem festgestellt, dass der Halsbereich des Opfers tödliche Verletzungen aufweist“, so ein Polizeisprecher. Der mögliche Tatzeitraum dürfte nach bisherigen Erkenntnissen zwischen Mittwoch, 13 Uhr, und dem Zeitpunkt des Auffindens der Leiche liegen. Die Staatsanwaltschaft Regensburg und Kripo Landshut ermitteln wegen eines Tötungsdelikts.

Der 30-Jährige Sohn der Getöteten hatte über den Notruf der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern mitgeteilt, dass seine Mutter tödlich verletzt in ihrem Einfamilienhaus liegt. Mehrere Streifenfahrzeuge der Polizei Kelheim rückten unverzüglich an. „Die 62-jährige wurde blutüberströmt im einem Zimmer liegend vorgefunden. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen im Nahbereich, aber auch überregional wurden sofort in die Wege geleitet. Ein Großaufgebot von über 30 Beamten war in die Fahndungsmaßnahmen eingebunden. „Durch polizeitaktische Maßnahmen konnte ein Tatverdächtiger in München ausfindig gemacht und vorläufig festgenommen werden“, teilte das Polizeipräsidium Niederbayern bereits am Donnerstag mit.

Seit dem Auffinden der blutüberströmten Leiche laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Und auch in diesem Fall mit einem ersten handfesten Erfolg: Der wohl nur Stunden nach der Tat am Mittwoch gegen Mitternacht in der Münchner Innenstadt festgenommene Tatverdächtige wurde mittlerweile dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Mann gilt als dringend tatverdächtig und sitzt in Untersuchungshaft, wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte. Nähere Informationen sowie Details zu der Bluttat werden allerdings derzeit nicht bekannt gegeben, wie betont wird.

Zum Stand der Dinge gab das Polizeipräsidium Niederbayern in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg gestern lediglich Folgendes bekannt: „Der am Tattag, Stunden später, etwa gegen Mitternacht, in der Münchner Innenstadt festgenommene Mann wurde mittlerweile auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Der dringend Tatverdächtige befindet sich aufgrund richterlicher Anordnung in einer freiheitsentziehenden Maßnahme. Die Ermittlungen der Kripo Landshut hinsichtlich des genauen Tatherganges und der Motivation des Tatverdächtigen laufen auf Hochtouren.
In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Regensburg werden derzeit keine tiefergehenden Informationen beziehungsweise Details zu dem Fall bekannt gegeben.“

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