(ty) Wir haben für Sie wieder die zehn Beiträge zusammengestellt, die in der vergangenen Woche unsere Leserinnen und Leser besonders interessiert haben. Hier die Top-Ten für Sie noch einmal ganz bequem zum Nachlesen. Sie gelangen zum jeweiligen Beitrag, indem Sie einfach auf den blauen Überschriften-Link klicken.
(ty) Seit rund zwei Jahren gibt es in der Gemeinde Scheyern einen Asyl-Helferkreis. Eine engagierte Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich im Frühjahr 2014 gebildet hat, als die ersten Flüchtlinge eintrafen. Dieser Tage bereitet man sich auf die Ankunft weiterer 48 Asylbewerber vor: 24 Syrer und 24 Iraker werden spätestens am kommenden Montag erwartet. Doch was den ehrenamtlichen Helfern jetzt widerfuhr, ist nicht nur an Niveaulosigkeit und Niedertracht kaum zu überbieten, sondern ein Fall für Polizei und Staatsanwaltschaft. Es fällt schwer, die richtigen Worte zu finden.
Die Pfaffenhofener Polizeiinspektion ermittelt wegen öffentlich angebrachter Plakate mit hetzerischem Inhalt und sucht nach dem Täter oder den Tätern. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, um zusammenzufassen, was da steht. Der Asyl-Helferkreis wird in den Schmutz gezogen. Frauen werden zur Ware degradiert und sozusagen zur Prostitution aufgefordert. Der christliche Glaube wird verunglimpft. Das Landratsamt wird verhöhnt. Fälle von sexuellen Übergriffen werden bemüht, um gezielt Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Und zu allem Überfluss wird auch noch die vollständige Telefonnummer eines Mitgliedes des Helferkreises angegeben.
Diese Frau hat jetzt auch Anzeige erstattet. Die Pfaffenhofener Inspektion hat Ermittlungen wegen übler Nachrede gegen den oder die bislang unbekannten Urheber des Plakats aufgenommen. Man sehe den Anfangsverdacht einer Straftat, sagte ein Polizeisprecher gegenüber unserer Zeitung. Und, daran wird kein Zweifel gelassen: Man nimmt die Angelegenheit sehr ernst...
"Das Publikum wird es Euch doch zerpflücken"
(zel) Es ist ein beliebter Gag, den man sich in Pfaffenhofen immer wieder mal gönnt: Wussten Sie, dass Johann Wolfgang von Goethe ein Gartenhaus an der Ilm hatte? Ui, denkt man, und wird gleich neugierig. Doch die Auflösung ist weniger prickelnd. Goethe besaß zwar tatsächlich ein Gartenhaus an der Ilm – allerdings in Weimar. Anno 1776 ersteigerte er es samt Garten, bis 1782 sollte es sein bevorzugter Wohn- und Arbeitsort sein. Ein Großteil seiner literarischen Werke dieser Zeit entstanden dort, die Ballade vom Erlkönig zum Beispiel oder das Gedicht „An den Mond“.
Warum wir Ihnen das erzählen? Weil Goethes Gartenhaus jetzt den Pfaffenhofener Stadtrat beschäftigt hat. Es geht um die alte Arlmühle, die bekanntlich mit einem Wasserrad versehen werden soll. Das bringt ein bisschen Strom, ist gut fürs grüne Image und auch nett für die Gartenschau. Allerdings ist das bestehende Häuschen zu klein, weshalb es ersetzt werden muss. Weil die Arlmühle aber im Herzen des künftigen Bürgerparks liegt, der im Zuge der Landesgartenschau 2017 entstehen soll, ist bei der Gestaltung dieses kleinen Neubaus zum einen Kreativität und zum anderen Sensibilität gefragt. Und jetzt zu Goethe, der bereits wusste: "Es irrt der Mensch, so lang er strebt."
Dem Stadtrat wurden drei Vorschläge präsentiert, die ein beauftragtes Büro erarbeitet hatte. Wir vereinfachen mal etwas. Variante A ist ein Betonbunker. Variante B ein Erdhügel. Und Variante C, ebenfalls aus Beton, lehnt sich optisch an Goethes Gartenhaus zu Weimar an. „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“, lässt Goethe im „Vorspiel auf dem Theater“ (Faust I) den Direktor sagen. Allerdings ein paar Zeilen später auch: „Das Publikum wird es Euch doch zerpflücken.“
In der Tat. Denn das Ratsgremium wollte sich am Ende für keinen der Vorschläge begeistern und erteilte allen dreien eine Abfuhr. Da hatte es auch nichts geholfen, das Bürgermeister Thomas Herker (SPD) noch für Goethes Gartenhaus geworben hatte. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun mit der Frage nach der Gestaltung des Bauwerks befassen – denn die Zeit drängt auch ein bisschen...
Manchinger von ICE erfasst: Fuß abgetrennt
(ty) Bei einem tragischen Unfall im Bereich des Münchner Bahnhofs Hackerbrücke ist ein alkoholisierter 37-Jähriger aus dem Landkreis Pfaffenhofen von einem ICE erfasst worden. Dabei wurde dem Mann aus Manching ein Fuß abgetrennt. Warum sich der 37-Jährige überhaupt im Gleisbereich befand, das ist noch Gegenstand der bundespolizeilichen Ermittlungen...
"Dann beschlagnahmen wir öffentliches Eigentum"
(zel) Die vielbeschworene Solidarität unter den Pfaffenhofener Landkreis-Gemeinden bei der Aufnahme von Asylbewerbern wird auf eine nicht zu unterschätzende Probe gestellt. Erste offene Unmuts-Bekundungen werden laut an die Adresse derer, die ihr Soll nicht erfüllen. Zugleich drohen die, welche ihre Quote übererfüllen, erst einmal keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen, bis die anderen aufgeholt haben. Rufe nach Konsequenzen für die Kommunen mit Nachholbedarf werden laut.
Und mittendrin Landrat Martin Wolf (CSU), der von einer „Herkules-Aufgabe“ spricht, die Gefahr einer brechenden Solidarität offen ausspricht, an die Verantwortung aller Kommunalpolitiker appelliert und davor warnt, nun aufeinander loszugehen. Der aber auch unmissverständlich klar macht, dass er notfalls bereit ist, öffentliches Eigentum in den Gemeinden zu beschlagnahmen, um die Flüchtlinge unterzubringen – und zugleich betont: „Ich hoffe, dass wir davon keinen Gebrauch machen müssen.“
Zahlen lügen nicht, sagt man. Und in diesem Fall bergen genau diese Zahlen den Zündstoff. Denn verständigt hatte man sich im Landkreis darauf, dass jede Kommune zwei Prozent ihrer Einwohnerzahl an Flüchtlingen aufnimmt sowie die entsprechenden Unterkünfte akquiriert und notfalls selbst errichtet. Nun ist es aber so, dass momentan manche Gemeinden noch so gut wie keine Asylbewerber untergebracht haben, während zwei ihr Soll bereits übererfüllt haben und weitere vier auf dem Weg dahin sind. Dazwischen liegen viele, die manches in die Wege geleitet, aber bei denen Zielvorgabe und Wirklichkeit noch weit auseinanderklaffen...
Massage mit Happy-End hat juristisches Nachspiel
(ty) Das Kommissariat 35 der Münchner Polizei – zuständig für die Verfolgung von Delikten im Bereich Menschenhandel, Prostitution und Zuhälterei – führte auf einer Erotikmesse im Olympiapark Kontrollen bezüglich der Einhaltung der gesetzlichen Regelungen durch; insbesondere im Hinblick auf die mögliche Ausübung der unerlaubten Prostitution.
Dabei stellten die Beamten einen Massage-Stand fest, „welcher mittels inoffizieller Werbemittel und offensivem Ansprechen der Messegäste mit diversen Massagepraktiken warb“, so ein Polizeisprecher. „Mitunter boten die dort arbeitenden Damen die so genannte Body-To-Body-Massage an.“ Die Polizisten beobachteten dann auch einen 35-jährigen Ungarn beim Verlassen des nicht einsehbaren Massage-Standes. Auf Nachfrage habe der Mann gegenüber den Ermittlern angegeben, für 40 Euro eine Body-To-Body-Massage erhalten zu haben, in deren Verlauf er mit den Händen und Brüsten einer 34-jährigen Niederländerin an seinem Genital befriedigt worden sei.
Die Frau wurde deshalb wegen Ausübung der verbotenen Prostitution angezeigt. Nach Entrichtung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 460 Euro vor Ort wurde sie wieder entlassen.
Mann stirbt auf dem Weg zu seiner brennenden Scheune
(ty) Aus ungeklärter Ursache ist in Neufahrn bei Freising eine Scheune in Brand geraten. Der verständigte Eigentümer brach auf dem Weg zum Brandort zusammen.Trotz sofortiger Hilfeleistung starb der Mann noch vor Ort. Eine Passantin hatte nach Angaben der Polizei die Flammen in der Scheune entdeckt und daraufhin sofort die Rettungsdienste sowie den in unmittelbarer Nähe wohnenden Eigentümer verständigt. Auf dem Weg zu der in Flammen stehenden Scheune sei der Mann plötzlich zusammengebrochen. „Trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen und notärztlicher Versorgung durch die eintreffenden Rettungskräfte starb der Mann noch vor Ort“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord...
"Die am wenigsten schlechte Lösung"
(zel) Nach intensiver und teilweise kontroverser Debatte hat der Bauausschuss des Pfaffenhofener Stadtrats gegen die Stimmen der Freien Wähler einer beantragten Nutzungsänderung das städtische Einvernehmen erteilt, wonach im Gewerbegebiet am Kuglhof in einer Firmenhalle mindestens drei Jahre lang bis zu 112 Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Zu genehmigen ist die Asyl-Unterkunft vom Landratsamt. Da die Kreisbehörde dem Vorhaben positiv gegenübersteht – Unterkünfte werden dringend gebraucht – und zudem baurechtlich offenbar kein Grund zur Ablehnung vorliegt, wird das Projekt höchstwahrscheinlich genehmigt und dann wohl auch bald realisiert...
(ty) Ein Ehepaar aus dem westfälischen Hamm wurde bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn schwer verletzt. Die Eheleute waren mit ihrem Audi Q5 in Richtung München unterwegs; der 72-jährige Fahrer prallte auf Höhe des Autobahndreiecks Holledau aus bislang unbekannter Ursache und ohne Fremdverschulden nach links in die Mittelleitplanke. Nachdem er dann quer über die Fahrbahn nach rechts schleuderte, durchbrach er die Betonleitplanke und überquerte den Auffahrtsast der A93 auf die A9. Er überfuhr erneute eine Leitplanke und überschlug sich in der angrenzenden Böschung mehrmals. In einer angrenzenden Wiese blieb das Fahrzeug liegen, der Audi begann Feuer zu fangen...
(ty) In Kelheim hat ein 26-jähriger afghanischer Asylbewerber seine 19-jährige Freundin mit einem Messer angegriffen. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Die Kripo hat in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Fall übernommen. Nach ersten Erkenntnissen dürften Beziehungsprobleme der Grund für die Auseinandersetzung gewesen sein, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern...
(ty) Mit dem Projekt "Heimatfunk" möchte der Rohrbacher Verein "DoorstepDignity" Flüchtlingen im Landkreis Pfaffenhofen die einfache Kommunikation in die alte sowie eine leichte Orientierung und Integration in der neuen Heimat ermöglichen. „Dies soll primär durch die drahtlose Vernetzung von Unterkünften ohne Internet erfolgen, indem Anschlüsse von öffentlichen Gebäuden, Firmen, Vereinen und Privathaushalten in der Umgebung via Funk geteilt werden“, erklärt der Verein.
Dafür werde die rechtlich und technisch sichere Technik der Initiative "Freifunk" eingesetzt, „damit keiner der Anschlussinhaber Konsequenzen durch eventuellen Missbrauch fürchten muss“. Zugleich kündigt der Verein an, im Sinne der Freifunk-Idee jeden zu unterstützen, der bei sich freies WLAN für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen will...