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In knallharten Daten vom Deutschen Wetterdienst und mit Impressionen von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Anfang des Monats befand sich Deutschland in einer meist trockenen, aber sehr kalten östlichen Strömung. Atlantische Tiefdruckgebiete von Westen kamen dagegen kaum an. Zu Beginn des zweiten Drittels zeigte sich vorübergehend ein Hauch von Frühling, bevor ein aus der Arktis nach Süden wanderndes Hoch mit eisigem Nordostwind erneut zu tief winterlichen Verhältnissen führte. In der letzten Dekade machte der hohe Druck den Weg frei für Tiefdruckgebiete mit milderer, feuchter Luft aus Westen. Insgesamt verlief der März kalt und etwas zu trocken bei nahezu ausgeglichenem Sonnenschein. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen. 

 

Mit 2,5 Grad Celsius lag im März der Temperatur-Durchschnitt um 1,0 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug  die Abweichung nach unten sogar 1,8 Grad. An den ersten Monatstagen herrschte besonders im Nordosten große Kälte: Am 2. März meldete Barth, westlich von Stralsund, mit minus 19,2 Grad den bundesweit tiefsten Wert im  März. In Vorpommern lagen die Maxima an diesem Tag oft nur bei minus sieben Grad.   

Die zweite Dekade begann dagegen mit einem Frühlings-Intermezzo: Am 11. März kletterte das Quecksilber verbreitet über 15 Grad. Dabei wurde in Olbersleben, nördlich von Weimar, mit 20,3 Grad die höchste Temperatur des Monats gemessen. Ab dem 16. März erfolgte dann jedoch von Nordosten her wieder ein jäher Rückfall in winterliche Verhältnisse. 

So lagen die Tageshöchstwerte am 17. und 18. März vor allem in der Mitte Deutschlands teilweise deutlich unter dem Gefrierpunkt. In Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge konnte man in der Nacht zum 19. ein Minimum von minus 17,1 Grad ablesen. Einige Frühlingsblumen, die bereits im Januar aufgegangen waren, blühten im letzten März-Drittel noch immer. 



Mit etwa 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Monat elf Prozent zum Klimawert von 57 l/m². Der März war gekennzeichnet durch extrem winterliche Perioden, gebietsweise mit beachtlichen Schneehöhen. So türmte sich am 1. Tag des Monats die weiße Pracht in Eggebek, südlich von Flensburg, durch den „Lake-Effekt“ der Ostsee bis 40 Zentimeter hoch.

Selbst in Quedlinburg, das sonst zu den bundesweit trockensten Orten zählt, konnte man am 17. März immerhin 20 Zentimeter Schnee messen. Besonders in der Mitte Deutschlands sorgte der starke Nordostwind am 17. und 18. März in manchen Gebieten örtlich für meterhohe Verwehungen. Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im Schwarzwald, mit örtlich mehr als 110 l/m². Dort meldete Baiersbronn-Ruhestein am 13. März mit 33,4 l/m² auch die größte Tagesmenge.

 

Die Sonnenscheindauer erreichte im März mit rund 110 Stunden annähernd ihr Soll von 111 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne dabei entlang eines Streifens von der Leipziger Tieflandsbucht über das nördliche Harzvorland bis nach Mecklenburg mit bis zu 145 Stunden. Im Norden Schleswig-Holsteins schien sie dagegen mit örtlich nur etwa 85 Stunden am wenigsten.

Im März notierte der Deutsche Wetterdienst für Bayern im Schnitt plus 2,2 Grad Celsius, rund 55 l/m² Niederschlag und etwa 110 Sonnenstunden. Am 1. März stieg  das Quecksilber in Siegsdorf-Höll tagsüber nur auf minus 7,8 Grad, am 18. März in  Teuschnitz im Frankenwald lediglich auf minus 6,9 Grad. 


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