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Hallertauer Volksbank und Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte fusionieren rückwirkend zum Beginn dieses Jahres.

(ty) Mit einer überwältigenden Mehrheit von 99,4 Prozent hat die Vertreter-Versammlung der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte heute Abend in Ingolstadt die Fusion mit der Hallertauer Volksbank genehmigt. Damit ist die Verschmelzung der beiden Geldhäuser beschlossene Sache, nachdem bereits vorgestern in Pfaffenhofen die Vertreter der Hallertauer Volksbank ebenfalls nahezu einhellig für die Zusammenlegung votiert hatten. Durch diese Banken-Hochzeit entsteht, rückwirkend zum Beginn dieses Jahres, die drittgrößte Genossenschafts-Bank im Freistaat. Addiert man die Bilanz-Summen der beiden Häuser, ergeben sich knapp vier Milliarden Euro; das betreute Kunden-Volumen beträgt zusammen fast acht Milliarden Euro. "Durch die Fusion erfolgen keine betriebsbedingten Kündigungen", wird betont.

 

"Ich freue mich sehr über das vertrauensvolle Votum unserer Vertreter", sagte Richard Riedmaier, Vorstandschef der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte, nach der heutigen Abstimmung und versicherte: "Wir werden aus beiden Häusern ein noch leistungsfähigeres Institut für unsere Mitglieder und Kunden machen." Beide Banken seien "kerngesund" und die Filial-Netze "ergänzen sich optimal" (siehe Karte unten). Die neue Größe ermöglicht Riedmaiers Worten zufolge "neue Effizienz- und Kostenvorteile und hilft bei der Bewältigung der regulatorischen Anforderungen". Die Aufsichtsräte beider Kreditinstitute hatten bereits im Februar dieses Jahres grünes Licht für Fusions-Verhandlungen gegeben; am 14. Mai hatten die Vorstände beider Banken dann den Entwurf des Verschmelzungs-Vertrages unterzeichnet. Über die wesentlichen Punkte habe man sich sehr schnell geeinigt, wie aus den Chef-Etagen verlautete.

 

Steckbrief der "neuen" Bank

  • Name: Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG
  • Juristischer Sitz und Hauptstelle: Ingolstadt
  • Niederlassungen: Pfaffenhofen, Eichstätt, und Weißenburg. Das Hauptstellen-Gebäude der Hallertauer Volksbank am Hauptplatz 21 soll künftig die Niederlassung Pfaffenhofen repräsentieren.
  • Die Geschäftsleitung setzt sich aus den Mitgliedern des Vorstands beider Banken zusammen: Auf Seiten der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte sind das Vorstandschef Richard Riedmaier, Wolfgang Gebhard und Franz Mirbeth, auf Seiten der Hallertauer Volksbank Andreas Streb und Thomas Lange. Hinzu kommt Helmut Kundinger, bislang Generalbevollmächtigter der VR Bayern-Mitte. Vorstandschef der fusionierten Bank ist Riedmaier.

Das Geschäftsgebiet der fusionierten Banken.

Als nächster Schritt muss laut heutiger Mitteilung nun die beschlossene Verschmelzung der beiden Geldinstitute in das Genossenschafts-Register eingetragen werden. Damit erfolge dann die rechtliche Fusion. Dies werde für den Früh-Herbst erwartet. Mit Vollgas arbeiten beide Banken nach eigenem Bekunden jetzt auch an der technischen Fusion. Damit am 10. November dieses Jahres die Verschmelzung aller Bank- und Kundendaten reibungslos stattfinden könne, müssten viele vorbereitende Arbeiten erledigt werden. "Ein sehr anspruchsvolles Projekt und auch ein sehr anspruchsvoller Zeitplan", wie die Verantwortlichen betonen. Da die Fusion, wie berichtet, rückwirkend zum Anfang dieses Jahres erfolgt, wird für 2018 bereits eine gemeinsame Bilanz vorgelegt werden.

 

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Pfaffenhofener Kollegen. Wir werden die Stärken beider Banken bündeln und unseren erfolgreichen Weg fortführen", sagte Riedmaier heute nach dem unmissverständlichen Fusions-Beschluss der Vertreter. "Die neue Aufstellung wird uns eine bessere Nutzung der Markchancen sowie eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ermöglichen." Man wollen die Fusion nun "schnell und reibungslos" umsetzen sowie dabei "auch alle Mitarbeiter mitnehmen". Den Fusions-Prozess steuere man über ein Projekt-Management mit 15 Teilprojekten, an denen rund 150 Mitarbeiter temporär mitarbeiten.

 

Bei der entscheidenden Vertreter-Versammlung heute Abend in Ingolstadt.

Die Hallertauer Volksbank beschäftigte zum Ende vergangenen Jahres 286 Mitarbeiter und zählte 31 426 Mitglieder, die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte hatte 557 Personen auf der Gehaltsliste und vermeldete 55 714 Mitglieder. Beide Kreditinstitute unterhalten aktuell insgesamt 51 Filialen und 13 Selbstbedienungs-Standorte. Im Factory-Outlet-Center "Ingolstadt Village" betreibt man bereits seit etlichen Jahren gemeinsam einen Geldautomaten. Trotz der Verschmelzung sollen – so wurde bereits im Vorfeld mehrfach erklärt und betont – erst einmal alle Standorte erhalten bleiben; fusions-bedingte Kündigungen waren ohnehin bereits in den ersten Erklärungen zur angepeilten Fusion ausgeschlossen worden.

Marschieren künftig Seite an Seite: Die Vorstandsmitglieder Andreas Streb (von links) und Thomas Lange von der Hallertauer Volksbank sowie Richard L. Riedmaier, Franz Mirbeth und Wolfgang Gebhard von der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte.

Bisherige Beiträge zum Thema:

"Wir müssen nicht fusionieren, wir wollen"

Ein neuer Stern am Banken-Himmel?

Hallertauer Volksbank und VR Bayern-Mitte streben Fusion an

 


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