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"Kein Schweinefleisch und keine Wurstwaren aus osteuropäischen Ländern, Russland oder Sardinien mitbringen", so ein BBV-Experte.

(ty) Zum Start der Sommerferien bittet der Bayerische Bauernverband (BBV) Reisende wegen der Afrikanischen Schweinepest um Vorsicht. "Um eine Einschleppung der Tierseuche zu verhindern, sollten Urlauber bitte kein Schweinefleisch und keine Wurstwaren aus osteuropäischen Ländern, Russland oder Sardinien mitbringen", sagt BBV-Experte Johann Ertl. In fast allen osteuropäischen Ländern und in Russland verbreite sich die hoch ansteckende Afrikanische Schweinepest weiter unter Wildschweinen; zum Teil seien auch Hausschweine-Bestände betroffen. Auch auf der Mittelmeerinsel Sardinien sei die Afrikanische Schweinepest verbreitet.

"Gegen das von Wildschweinen und über Lebensmittel auf Schweine übertragbare Virus gibt es keinen wirksamen Impfstoff, sodass bei einem Ausbruch der Schweinepest in einem Schweinebestand die Tiere des Betriebes und des Umfeldes getötet werden müssen", betont der BBV. Für Menschen und andere Tiere als Haus- und Wildschweine bestehe durch die Afrikanische Schweinepest keine gesundheitliche Gefahr.



In Polen und den baltischen Staaten halte das Seuchengeschehen bereits seit vier Jahren an. In Tschechien und Ungarn gebe es Fälle bei Wildschweinen, während sich das Virus aktuell in rumänischen Hausschweinebeständen ausbreite. Experten schätzen laut Bauernverband das Risiko einer Einschleppung in weitere Länder der Europäischen Union (EU) als hoch ein.

"Das Virus hält sich in gekühltem, gefrorenem, gepökeltem und geräuchertem Fleisch sowie in daraus verarbeiteten Produkten sehr lange", sagt Ertl. "Die Afrikanische Schweinepest kann durch den Menschen verschleppt werden – insbesondere dann, wenn Erzeugnisse von infizierten Haus- oder Wildschweinen unachtsam entsorgt werden." Schon eine achtlos in den Mülleimer einer Autobahn-Raststätte geworfene Wurstsemmel könne von einem Wildschwein gefressen werden und das Virus so weiterverbreiten.



Die bayerischen Landwirte seien – betont der BBV – zunehmend besorgt, dass sich die Seuche nach Deutschland ausbreite. Insbesondere der freie Binnenmarkt und die hohe Mobilität der Menschen erhöhten die Gefahr der Einschleppung. Der Bayerische Bauernverband bittet Verbraucher, Tierhalter, Viehhändler und Jäger daher um höchste Vorsicht, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Besonders wichtig seien dabei eine strikte Hygiene in den schweine-haltenden Betrieben, eine sorgfältige Beobachtung sowie konsequente Regulierung der Wildschweine-Bestände und große Achtsamkeit im Reise- und Transportverkehr.

Ganz entscheidend ist nach Mitteilung des BBV auch die sorgfältige Beobachtung und konsequente Regulierung der Schwarzwild-Bestände, um der Gefahr einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest über Wildschweine entgegenzutreten. Bei Auffälligkeiten müsse unverzüglich das zuständige Veterinäramt informiert werden. Und, so heißt es abschließend: Auf Jagdreisen nach Osteuropa sollte verzichtet werden.


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