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Gegen gegen den Waidmann läuft ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, zudem stehen Verstöße gegen das Jagdrecht im Raum.

(ty) Der Fall hatte überregional für Aufsehen gesorgt: Am Sonntag, 12. August, war bei Nittenau (Kreis Schwandorf) der Beifahrer eines Pkw gestorben, nachdem er auf der Bundesstraße B16, von dem Projektil eines Jagdgewehrs getroffen wurde. Inzwischen sind die Ermittler, einen bedeutenden Schritt weiter gekommen. „Durch zeitintensive Maßnahmen und aufwendige Gutachten konnte die Kriminalpolizei Amberg nun einen Tatverdächtigen ermitteln“, wie heute aus dem oberpfälzischen Polizeipräsidium gemeldet wurde. Gegen einen Jäger wird demnach wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt; zudem stehen mögliche Verstöße gegen das Jagdrecht im Raum.

 

Gegen 10.10 Uhr war nach Angaben der Polizei an dem besagten Vormittag ein 61-Jähriger aus Regensburg mit seinem 47-jährigen Beifahrer, ebenfalls aus Regensburg, in einem Pkw auf der B16 – von Regensburg aus kommend – in Richtung Nittenau unterwegs. Kurz vor Nittenau zerbarst plötzlich die Scheibe der Beifahrertür und der Beifahrer sackte zusammen. Der 61-jährige Pkw-Lenker fuhr laut Polizei bei der nächsten Gelegenheit, an der Anschlussstelle Nittenau, von der Bundesstraße ab und kümmerte sich um den Beifahrer. Trotz einer umgehenden Verständigung des Rettungsdienstes starb der 47-Jährige allerdings noch an der Anhaltestelle im Ortsteil Bergham. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

 

Wie berichtet, hatte nach dem tödlichen Vorfall sofort die zuständige Kriminalpolizei aus Amberg in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Die Obduktion hatte dann schnell die anfängliche Vermutung bestätigt, dass ein Projektil die Beifahrer-Scheibe zerschlagen und den Pkw-Beifahrer tödlich verletzt hatte. 

Schuss-Experten des Landeskriminalamts beschäftigten sich daraufhin intensiv mit der Frage, ob das Projektil einem der inzwischen sichergestellten Jagdgewehre zugeordnet werden kann. "Der Schwerpunkt wurde schnell auf die Überprüfung einiger Jäger gelegt, welche im nahen Umfeld der Jagd nachgegangen sind", wurde dazu jetzt noch einmal bestätigt.

 

Den Beamten der Kriminalpolizei sei es – so wurde heute ebenfalls gemeldet – nun gelungen, „nach aufwendigen Ermittlungen und verschiedenen Gutachten“, die von Experten des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) erstellt worden seien, aus dem Kreis der überprüften Jäger einen Tatverdächtigen festzustellen. „Gegen diesen wird das Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung weiterbetrieben und zudem werden mögliche Verstöße nach dem Jagdrecht geprüft“, teilte das Polizeipräsidium zur juristischen Einordnung mit.



Weitere offizielle Informationen zum aktuellen Stand der Ermittlungen sowie zu den näheren Hintergründen werden jedoch momentan nicht veröffentlicht. „Da die Ermittlungen der Kriminalpolizei Amberg und der Staatsanwaltschaft Amberg noch nicht abgeschlossen sind, können derzeit in Bezug auf die einzelnen kriminalpolizeilichen Maßnahmen und die konkreten Tatumstände keine weiteren Angaben gemacht werden“, heißt es wörtlich aus dem für die Oberpfalz zuständigen Polizeipräsidium.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Tod auf der B16: Beifahrer starb an Schuss aus einem Jagd-Gewehr

Tod auf der B16 bei Nittenau: Beifahrer starb wohl an Schussverletzung


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