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Tragisches Unglück am heutigen Morgen. Wegen der Eismassen konnte die Leiche bislang nicht geborgen werden.

(ty) Zu einem tödlichen Bergunfall kam es am heutigen Morgen gegen 5.30 Uhr im Bereich des Kederbacher-Wegs am Watzmann (Kreis Berchtesgadener Land). Ein 37-Jähriger aus dem Landkreis Erding stürzte dabei zirka 50 Meter ab. Die Bergung der Leiche konnte aufgrund des äußerst schwierigen Geländes und der akuten Lebensgefahr für die Rettungskräfte bislang nicht abschließend durchgeführt werden, teilte die Polizei mit. 

Den Angaben zufolge wollten zwei erfahrene Bergsteiger aus dem Raum Erding über den Kederbacher-Weg die Watzmann-Ostwand durchsteigen. Die hochalpine, kombinierte Fels-Eis-Tour führt im unteren Teil der 2000 Höhenmeter hohen Wand über die Eiskapelle zu weiteren Felspassagen. Der Übergang von Eis zum Fels wird durch erhebliche Randkluften erschwert. „Die zum größten Teil stark unterhöhlten Bereiche stellen eine besondere Gefahr für die Bergsteiger dar“, so ein Polizei-Sprecher. „Bei der Suche nach einer möglichen Übergangsstelle, brach plötzlich unter einem der Bergsteiger ein großflächiger Eisbereich ab und er stürzte ungesichert zirka 50 Meter ab.“

Der unverletzte Bergsteiger, konnte laut Polizei weder Sicht-, noch Rufkontakt zu seinem Kameraden herstellen. In Folge wurde die Bergwacht-Bereitschaft Berchtesgaden alarmiert, die per Rettungshubschrauber zum Einsatzort flog. Die Polizeihubschrauber-Staffel brachte Material, weitere Einsatzkräfte und einen Polizeibergführer. Die Rettungs-Mannschaft konnte sich über schwierige Felspassagen in unmittelbare Nähe der Unglückstelle vorarbeiten. Jedoch wurde den Angaben zufolge ein Weiterkommen an der Randkluft wegen weiterer erheblicher Eismassen (zirka 200 Kubikmeter), die sich unmittelbar – etwa 50 Meter – oberhalb der Rettungskräfte befanden, gestoppt.

„Ein Weiterkommen in der überhängenden Eishöhle zum vermutlichen Punkt, wo sich die Person befinden könnte, war aufgrund der Gefährdung der Einsatzkräfte nicht mehr möglich“, meldete die Polizei. „Ein Abbrechen der labilen Eismassen oberhalb der Rettungskräfte erschien den Einsatzkräften als zu riskant.“ Zumal die genannte Absturzhöhe der Person im freien Fall, mit dem Leben nicht mehr vereinbar gewesen sei. In der Tiefe der Randkluft, so hieß es weiter, konnten „frische“ Eismassen erkannt werden, die aufgrund des oben gennannten Abbruches entstanden waren. 

Im zweiten Anlauf sei versucht worden, von der Seite an die Unglückstelle zu gelangen, was jedoch an selbigen labilen Eismassen oberhalb der Rettungskräfte scheiterte. Gegen 12 Uhr seien die Bergungsversuche abgebrochen worden, „zumal die Eismassen zu diesem Zeitpunkt durch die Sonne erheblich erwärmt werden“. Die Polizei und die Bergwacht wollen ein weiteres Vorgehen in den folgenden Tagen prüfen.


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