Inzwischen liegen weitere offizielle Informationen zu dem Zwischenfall im Ortsteil Affecking vor.
(ty) Nach dem Großbrand auf dem Firmen-Gelände von „Kelheim Fibres“ am heutigen Vormittag im Ortsteil Affecking hat das Landratsamt inzwischen Entwarnung gegeben. „Die Messungen ergaben keine Beeinträchtigungen für die Bevölkerung“, teilte die Kreisbehörde mit. Nach Angaben von Landrat Martin Neumeyer (CSU) gab es weder Tote noch Verletzte. Als Ursache des Zwischenfalls wird eine Verpuffung im Kanal-System des Betriebs genannt. Der Brand hat dann laut Unternehmens-Angaben umliegende Maschinen erfasst. Die Polizei bezifferte den Schaden in einer ersten Schätzung auf mehrere Millionen Euro; die Kripo übernimmt die Ermittlungen.
„Bei einer Verpuffung im Kanalsystem“ des Unternehmens – am heutigen Vormittag gegen 10 Uhr – ist laut Mitteilung des Landratsamts ein Feuer im so genannten Spinnsaal entstanden. „Der Brand erfasste umliegende Maschinen“, erklärte Konrad Brunner, Produktionsleiter der Fibres-GmbH, bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Anlage ist den Angaben zufolge stromlos und alle Ventile wurden geschlossen. Löschwasser und Löschschaum seien aufgefangen worden. Darüber hinaus werde die biologische Abwasser-Anlage derzeit geprüft.
Wie Landrat Martin Neumeyer und der Kelheimer Bürgermeister Horst Hartmann (SPD) betonten, seien keine Toten oder Verletzten zu beklagen. Lediglich ein Mitarbeiter des Unternehmens habe über Husten geklagt; er befinde sich in ärztlicher Behandlung. Neumeyer und Hartmann dankten ausdrücklich allen Einsatzkräften für ihre professionelle und besonnene Vorgehensweise. Ein Großaufgebot von Feuerwehrleute und Rettungskräften war alarmiert worden. „Das Alarmsystem hat funktioniert“, so Neumeyer. „Zu keiner Zeit bestand eine Gefährdung der Bevölkerung.“
Der Brand wurde nach Angaben der Kreisbehörde von einem Anlagenfahrer festgestellt sowie sofort an die Werksfeuerwehr gemeldet. Daraufhin seien die zuständigen Feuerwehren, insbesondere aus Kelheim, von der integrierten Leitstelle Landshut alarmiert worden. Weitere Floriansjünger rückten aus verschiedenen Teilen des Landkreises an. „Die Messungen ergaben keine Beeinträchtigungen für die Bevölkerung. Daher konnte Entwarnung gegeben werden“, gab das Landratsamt am Nachmittag bekannt.
Kreisbrandrat Nikolaus Höfler und dessen Vertreter, Kreisbrandinspektor Helmut Dötzel, erklärten, dass sich der Sondereinsatzplan für die Firma „Kelheim Fibres“ bewährt habe. „Über ein ausgeklügeltes System wurde die Bevölkerung über Radio-Durchsagen und Facebook aufgefordert, die Fenster und Türen geschlossen zu halten“, heißt es aus dem Landratsamt. Außerdem errichteten die Feuerwehr- und Polizeieinsatzkräfte die notwendigen Straßensperrungen.
Erich Banczyk, der Leiter der Kelheimer Polizeiinspektion teilte mit, dass die Absperrungen von örtlichen und regionalen Einsatzkräften durchgeführt worden seien. Die Warndurchsagen wurden seinen Worten zufolge vom niederbayerischen Polizeipräsidium in Straubing veranlasst. Zur Unterstützung der Floriansjünger setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein, um unter anderem Bilder vom Ausmaß des Schadens zu bekommen.
Beim Kelheimer Landratsamt ist unter der Rufnummer (0 94 41) 20 73 11 2 ein Bürger-Telefon eingerichtet worden. Es ist nach Angaben der Behörde am heutigen Sonntag bis 18 Uhr besetzt. Die Stimmabgabe bei der heutigen Landtags- und Bezirkstagswahl sei durch den Großeinsatz nicht beeinträchtigt. Nachfolgend sehen Sie ein Video, das am Vormittag vor dem Werks-Gelände entstanden ist; hier lesen Sie die Erstmeldung zum Thema: Großbrand in Kelheim: Was bislang bekannt ist