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Deutscher Wetterdienst berichtet von einem außergewöhnlichen Jahr mit vielen Rekorden. So warm und sonnig war es seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen noch nie.

(ty) "Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen des Klimawandels", sagt DWD-Pressesprecher Andreas Friedrich. Es präsentierte sich als das wärmste und sonnigste Jahr seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen. Außerdem gehört es zu den niederschlagsärmsten Jahren seit 1881. Von April bis November verliefen alle Monate ausnahmslos zu warm, zu trocken und sonnenscheinreich. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

 

Das nun zu Ende gehende Jahr begann mit einem ungewöhnlich milden und sehr niederschlagsreichen Januar, wobei im Südwesten gebietsweise große Regenmengen auftraten. Im Februar und März zeigte sich der Winter nur kurz, aber mit zwei markanten Kaltlufteinbrüchen. Anfang April schaltete das Wetter innerhalb weniger Tage von Winter auf Sommer um. April und Mai waren sogar die wärmsten seit dem Beginn regelmäßiger Messungen.

 

Im Mai und in den ersten beiden Juniwochen entluden sich vor allem im Süden und Westen zahlreiche schwere Gewitter, oft mit Hagel und sintflutartigem Regen. Doch von diesem blieben die meisten Regionen verschont, sodass nun laut DWD "eine der größten Trockenheiten der deutschen Klimageschichte" folgte. Dazu erlebten die Menschen im Juli und August "eine der längsten und gewaltigsten Hitzeperioden". Sommerlich warme Tage mit viel Sonnenschein und katastrophale Regenarmut zogen sich bis in den November hin. Erst im Dezember ging die Dürre mit ergiebigen Niederschlägen zu Ende.

 

Mit 10,4 Grad Celsius lag im Jahr 2018 der Temperatur-Durchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichs-Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,8 Grad. Dieses Jahr übertraf damit den bisherigen Rekordhalter – das Jahr 2014 – um 0,1 Grad und ist das wärmste Jahr seit Messbeginn 1881. Heißester Ort war Bernburg an der Saale mit 39,5 Grad am 31. Juli. Die kälteste Nacht meldete Reit im Winkl am 28. Februar mit minus 22,1 Grad.

 

Das Jahr 2018 erreichte mit rund 590 Litern pro Quadratmeter (l/m2) nur 75 Prozent seines Klimawertes von 789 l/m2. Damit gehört es zu den niederschlagsärmsten seit Beginn regelmäßiger Messungen anno 1881. Von Februar bis November blieben zehn Monate in Folge zu trocken. Den insgesamt wenigsten Regen und Schnee erhielten einige Orte in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit nur rund 250 l/m2, den meisten das Oberallgäu und der Südschwarzwald mit örtlich über 1800 l/m2. Die größte Tagessumme an Niederschlag fiel am 12. Juni in Mauth-Finsterau im Bayerischen Wald mit 166,5 l/m2. Die höchste Schneedecke abseits der Berggipfel meldete Balderschwang im Oberallgäu am 13. Februar mit 142 Zentimetern.

 

Mit etwa 2020 Stunden registrierte der Deutsche Wetterdienst das sonnenscheinreichste Jahr seit Beginn von Aufzeichnungen anno 1951. Die Sonne zeigte sich den Angaben der Experten zufolge am längsten im Berliner Raum, am wenigsten im Sauerland mit unter 1750 Stunden.

Bayerischer Rekord

Obwohl Bayern das kühlste Bundesland war, stellte es mit 9,9 Grad für sich einen neuen Temperatur-Rekord auf und überbot den alten von 2014 um 0,3 Grad. Bei gut 745 Liter Niederschlag pro Quadratmeter lag die Sonnenscheindauer bei mehr als 2030 Stunden. Die in diesem Jahr tiefste Temperatur und die größte 24-stündige Niederschlagsmenge registrierte der DWD in Freistaat: Am 28. Februar meldete Reit im Winkl minus 22,1 Grad, und am 12. Juni fielen in Mauth-Finsterau im Bayerischen Wald 166,5 Liter auf den Quadratmeter. Sturmtief "Fabienne" tobte am 23. September besonders in Franken und hinterließ dort große Schäden.


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