Ingolstädterin fiel auf "Romance Samming" herein und überwies mehrfach Geld an den Betrüger. Kripo warnt erneut vor dieser Masche und gibt Ratschläge.
(ty) Mit vorgetäuschter Liebe versuchen eiskalte Gauner immer wieder, ihre Opfer um das Ersparte zu bringen. „Romance Scamming“ nennt die Kripo diese dreiste Vorgehensweise und berichtet heute von einem aktuellen Fall aus der Region. Der Täter, der sich als reicher Arzt aus Amerika ausgab, erleichterte eine 39-jährige Ingolstädterin insgesamt um einen fünfstelligen Euro-Betrag. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord gibt Details zu diesem Betrug bekannt und warnt zugleich einmal mehr vor dieser ebenso bekannten wie immer wieder erfolgreichen Masche.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres habe der Täter über eine Social-Media-Plattform Kontakt zu der Ingolstädterin aufgenommen. Er habe sich dabei als wohlhabender US-Chirurg ausgegeben. „In den folgenden Chats spielte ihr der Betrüger eine Liebesbeziehung vor und dass er eine gemeinsame Zukunft mit ihr plane“, berichtet ein Polizei-Sprecher. Mit erfundenen Geschichten habe der Betrüger die 39-Jährige auch dazu gebracht, mehrfach Überweisungen auf ausländische Konten vorzunehmen. Insgesamt sei die Frau auf diesem Wege um eine fünfstellige Summe betrogen worden.
Diese Masche ist der Polizei als „Romance Scamming“ bekannt, unsere Zeitung berichtete mehrfach darüber. Bei dieser Vorgehensweise suchen sich die Täter ihre Opfer auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken. Sie flirten und umgarnen dann ihre Opfer, bis diese sich in ihr virtuelles Gegenüber verlieben. Irgendwann kommt die Frage nach dem Geld, zum Beispiel für eine angeblich dringende Operation oder wegen einer anderen vorgegaukelten Notlage – und das Opfer soll Geld überweisen. „Viele tun dies auch, da sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrer Internet-Bekanntschaft emotional abhängig sind“, sagt ein Polizei-Sprecher.
Die Ingolstädter Kripo rät einmal mehr zur Vorsicht bei Internet-Bekanntschaften, insbesondere wenn Geldforderungen gestellt werden, und gibt folgende Ratschläge:
- Wenn der Kontakt zur Internet-Bekanntschaft nur per Chat, Mail oder Telefon hergestellt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten.
- Brechen Sie spätestens, wenn Geldforderungen gestellt werden, sofort jeglichen Kontakt ab – ob per Chat, Mail oder Telefon.
- Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Scammers ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf.
- Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig.
- Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder USB-Stick.
- Informieren Sie unverzüglich die Polizei und erstatten Sie Anzeige.