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Die betrunkene Frau soll das zehn Monate alte Kind geschlagen und mit einer Flasche beworfen haben. Sie wurde in die Psychiatrie eingewiesen.

(ty) Von einem schockierenden Fall aus Nürnberg berichtet heute die Polizei. Am gestrigen Nachmittag soll eine 34-jährige Mutter ihr Baby in der Öffentlichkeit in einer Art und Weise misshandelt haben, dass das Kleinkind schließlich in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. "Glücklicherweise erkannten Zeugen die Situation, griffen beherzt ein und verhinderten dadurch womöglich noch Schlimmeres", heißt es aus dem mittelfränkischen Polizeipräsidium. Die Frau, die gut 1,3 Promille intus hatte, wurde in die Psychiatrie eingewiesen.

Der Vorfall spielte sich laut Polizei gestern zwischen 16.15 und 16.45 Uhr im Bereich der Zedernstraße ab. Die Mutter saß demnach zunächst betrunken auf dem Gehweg – auf der gegenüberliegenden Straßenseite habe der Kinderwagen mit dem Säugling gestanden. "Immer wieder schrie sie in unflätiger Vulgärsprache hinüber, dass er zu schreien aufhören solle." 

Das habe die Aufmerksamkeit eines Zeugen erregt. Wenig später habe dieser Zeuge dann auch beobachtet, dass die Mutter dem Kleinkind mehrfach mit der Hand ins Gesicht geschlagen habe. "Der Zeuge schritt couragiert ein und unterband die Schläge."

Die 34-Jährige sei kurz darauf mit dem Kinderwagen davongelaufen. Ein anderer Zeuge sei durch das andauernde Schreien des Kindes auf die Situation aufmerksam geworden. Noch immer habe die Mutter den Säugling angeschrien. "Der Mann versuchte erfolglos, beruhigend auf die Frau einzuwirken", teilte die Polizei mit.

"Doch ehe er sich versah, nahm sie eine Bierflasche und schleuderte sie mit voller Wucht in den Kinderwagen. Dabei traf sie den Säugling, der deshalb noch lauter zu schreien begann." Die Flasche habe die Frau dann wieder herausgenommen und an einer Hauswand zertrümmert. Dann machte sie sich mitsamt dem Kinderwagen davon – der besagte Zeuge habe sie verfolgt.

"Während der Flucht warf sie den Kinderwagen um, der sich daraufhin überschlug", berichtet die Polizei. "Das Kind fiel heraus, konnte aber in diesem Moment vom verfolgenden Zeugen in Obhut genommen und somit dem Zugriff der Mutter entzogen werden."

Die Frau selbst flüchtete laut Polizei weiter und kletterte einige Meter weiter auf einer Fußgängerbrücke der Südwest-Tangente über das Geländer. Mehreren Passanten sei es gelungen, die 34-Jährige zu ergreifen sowie festzuhalten. Sie habe heftige Gegenwehr geleistet, weshalb ihr von den eingetroffenen Polizeibeamten Handfesseln angelegt werden mussten.

Ein Notarzt habe sich um das nach Angaben der Polizei zehn Monate alte Kleinkind gekümmert. "Der Mediziner stellte Verletzungen fest, die eine vorsorgliche Behandlung in einem Krankenhaus erforderten", heißt es aus dem mittelfränkischen Polizeipräsidium. Lebensgefahr bestehe für das Kleinkind nicht.

Im Gebäude der Polizeiinspektion Nürnberg-West habe die 34-Jährige randaliert sowie auch in die Eingangs-Pforte uriniert. Außerdem habe sich die Frau geweigert, selbstständig zu gehen. Sie sei deshalb mit einem Rollstuhl in eine Zelle gefahren sowie bewacht worden. Ein Test habe wenig später einen Wert von mehr als 1,3 Promille ergeben. "Außerdem deutete das Verhalten der Frau darauf hin, dass sie auch unter dem Einfluss von Drogen stand", so ein Polizei-Sprecher. Eine Ermittlungsrichterin habe deshalb die Blutentnahme an geordnet.

"Während die Frau aufgrund ihres Auftretens und offensichtlich geistig verwirrten Zustandes in eine Fachklinik eingewiesen werden musste, liegt ihr Säugling noch im Krankenhaus und wird behandelt", wurde heute gemeldet. Wie unter Berufung auf die Angaben eines Arztes erklärt wurde, habe das Kleinkind glücklicherweise keine schwereren Verletzungen davongetragen.

Das Nürnberger Jugendamt übernimmt laut Polizei die weitere Betreuung des Kindes. Das zuständige Kommissariat der Kripo hat indes die Ermittlungen gegen die 34-jährige Mutter übernommen. Ihr werden unter anderem Misshandlung von Schutzbefohlenen und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.


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