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Ingolstadt: BMW krachte in nach Unfall quer stehenden Lieferwagen, Beifahrerin wurde herausgeschleudert. Weiterer Crash am Stau-Ende.

(ty) Vermutlich ein Reifen-Schaden hat am frühen gestrigen Abend auf der A9 in Fahrtrichtung Norden bei Ingolstadt eine folgenreiche Unfall-Serie ausgelöst, bei der drei Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zunächst prallte ein Lieferwagen in die Leitplanke und blieb quer stehen. Eine 73-Jährige erkannte das zu spät, krachte mit ihrem BMW in die Unfallstelle und wurde schwer verletzt. Die Beifahrerin (63) des Kleintransporters wurde durch diese Kollision aus dem Fahrzeug geschleudert. Eine 23-Jährige übersah dann das Stau-Ende und es kam zu einem weiteren Crash. Die A9 war zeitweise komplett gesperrt. Der Sachschaden summiert sich auf 100 000 Euro.

 

Nach Angaben der Ingolstädter Verkehrspolizei-Inspektion war ein 62 Jahre alter Rentner aus dem Landkreis Eichstätt mit seinem Citroen-Jumper auf der Autobahn A9 in Richtung Nürnberg unterwegs, als das Unheil gegen 18.35 Uhr bei der Anschlussstelle Ingolstadt-Süd seinen Lauf nahm. Der Kleintransporter sei aufgrund eines technischen Defekts am linken Hinterreifen außer Kontrolle geraten. "Er drehte sich mindestens einmal um die eigene Achse, krachte in die linke Leitplanke und kam letztlich quer zur Fahrtrichtung zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen – mit der Front zum Standstreifen hin – zum Stillstand", so ein Polizei-Sprecher.

 

Der 62-jährige Lieferwagen-Lenker sei dabei unverletzt geblieben. Sein Fahrzeug sei total beschädigt worden. Der Mann sei nun ausgestiegen, habe sich auf die Standspur begeben und von dort aus damit begonnen, herumliegende Teile seines Autos einzusammeln. Nachdem auch die Polizei verständigt worden sei, habe der 62-Jährige vom Standstreifen aus versucht, die Unfallstelle abzusichern. "Seine 63-jährige Beifahrerin dagegen blieb im Transporter sitzen", berichtet die Polizei. "Ein 29-jähriger Mann aus Ingolstadt war inzwischen mit seinem Mini-Cooper auf dem Standstreifen stehen geblieben, um Hilfe zu leisten."

 

Gegen 18.45 Uhr habe eine 73-Jährige aus München den demolierten Transporter vor ihr auf der Autobahn zu spät erkannt. Trotz einer eingeleiteten Vollbremsung sei sie mit ihrem BMW-X1 frontal in die Seite des quer stehenden Transporters gekracht. Anschließend schleuderte der BMW laut Schilderung der Polizei nach rechts weg und stieß auch noch gegen den auf der Standspur stehenden Mini-Cooper. Hierbei sei die BMW-Lenkerin schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt worden. Sie wurde nach der Erstversorgung vor Ort mit dem Rettungs-Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Regensburg geflogen.

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Die in dem Kleintransporter sitzende 63-jährige Beifahrerin wurde laut Polizei durch den Anstoß aus dem Fahrzeug geschleudert. Sie habe eine offene Beinverletzung erlitten und sei auf der Fahrbahn zum Liegen gekommen. Auch sie musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Sowohl der Lieferwagen als auch der BMW-X1 seien bei dem Unfall-Geschehen total beschädigt worden. Beide mussten schließlich abgeschleppt werden. Insgesamt entstand hier laut Schätzung der Ingolstädter Verkehrspolizei ein Sachschaden in Höhe von knapp 70 000 Euro. Gegen 18.55 Uhr ereignete sich dann am Stau-Ende auf der linken Spur der A9 ein weiterer Crash.

 

Dazu berichtete die Polizei heute folgendes: Eine 23-jährige Pkw-Lenkerin aus der Nähe von Fürth war am Stau-Ende auf der linken Spur der A9, etwa 500 Meter vor der ersten Unfallstelle, mit ihrem Ford-Fiesta stehen geblieben. Dies erkannte der Fahrer des nachfolgenden Audi-A3 zu spät und krachte ins Heck des stehenden Ford-Fiesta. Durch diesen Aufprall habe die junge Frau leichte Verletzungen erlitten; auch sie wurde vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht. Der Audi-Fahrer habe die Kollision unversehrt überstanden. Der Ford-Fiesta und der A3 waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Sachschaden bei diesem Crash: insgesamt rund 20 000 Euro. 

 

Angesichts dieser erneuten Unfall-Situation musste die Autobahn, auch für die anstehende Landung des Rettungs-Hubschraubers, in Fahrtrichtung Nürnberg komplett gesperrt werden. Der Verkehr wurde an der A9-Anschlussstelle Manching ausgeleitet. "Die Vollsperrung und die Ausleitung konnten erst weit nach 20 Uhr wieder aufgehoben werden", so ein Polizei-Sprecher. Neben der Autobahn-Meisterei aus Ingolstadt waren auch die Freiwillige Feuerwehr aus Manching sowie die Berufsfeuerwehr aus Ingolstadt vor Ort. Die Floriansjünger halfen bei der Bergung der Wracks, der Reinigung der Fahrbahn und der Absicherung der Unfallstelle.

 

Erst kurz nach 23 Uhr war die A9 in Richtung Norden schließlich wieder frei befahrbar, teilte die Polizei heute mit. Noch während der Unfall-Aufnahme meldeten sich insgesamt drei Verkehrsteilnehmer bei der Polizei, die die Unfallstelle auf der Gegenfahrbahn – in Fahrtrichtung München – passiert hatten und denen ein Schaden entstanden ist. Ihre Wagen waren über herumliegende Teile gefahren und dabei ramponiert worden. "Hier entstand ein zusätzlicher Sachschaden von insgesamt fast 10 000 Euro", heißt es dazu. Unterm Strich summiert sich somit der Sachschaden auf rund 100 000 Euro.


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