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Toter Bub trieb verpackt im Wasser. Identität, Todes-Umstände und Todes-Zeitpunkt weiterhin unklar. Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

(ty) Nach dem Fund einer Kinder-Leiche am 19. Mai in der Donau zwischen Großmehring und Vohburg laufen die Ermittlungen der Polizei weiterhin auf Hochtouren. Denn in dem Fall sind entscheidende Fragen noch offen: Wer ist der laut Rechtsmedizin etwa vier bis sechs Jahre alte Bub, dessen sterbliche Überreste verpackt im Fluss trieben? Wann, wie, wo und unter welchen Umständen starb der Junge? Wann und wo gelangte die Leiche ins Wasser? Die Kripo ermittelt bekanntlich in alle Richtungen und schließt ein Tötungs-Delikt nicht aus. Nach wie vor setzen die Beamten auch auf Hinweise aus der Bevölkerung, wie jetzt noch einmal betont wurde. Laut heutiger Mitteilung sind bereits mehr als 20 Hinweise eingegangen.

Die Überprüfung dieser Hinweise dauere derzeit noch an, wurde am heutigen Nachmittag aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärt. Offenbar hat sich daraus bislang keine heiße Spur ergeben. Am vergangenen Samstag waren uniformierte Beamtinnen und Beamte auf Fahrrädern entlang des Donau-Ufers zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg unterwegs. Sie befragten Spaziergänger und Radler – in der Hoffnung auf sachdienliche Hinweise, die zur Klärung des Falls beitragen könnten.

"Für die Ermittlungen sind vor allem verdächtige Wahrnehmungen im Bereich zwischen den beiden Staustufen Ingolstadt und Vohburg seit Beginn des Frühjahrs interessant", heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Unter Umständen haben insbesondere Spaziergänger, Wassersportler oder Angler ungewöhnliche Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Leichenfund stehen könnten." Hinweise nimmt die Kriminalpolizei-Inspektion in Ingolstadt unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 oder jede andere Polizei-Dienststelle entgegen.

Im Fokus der Beamten von der eigens gebildeten Ermittlungs-Gruppe stehen – wie berichtet – vor allem auch die Klärung der Identität des Jungen und hierzu die Bewertung von aktenkundigen Vermissten-Fälle. Bei derzeit insgesamt 16 offenen Vermissten-Fällen im Freistaat, die laut Polizei für diesen Fall bedeutsam sein könnten, werden nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord momentan "jeweils die näheren Umstände des Verschwindens und damit mögliche Zusammenhänge" geprüft.

Dabei stehe die Ermittlungs-Gruppe, die unter dem Namen "Fluvius" (Lateinisch für "Fluss") formiert worden war, "in engem Austausch mit den jeweiligen Behörden, die die verschiedenen Vermissten-Fälle bearbeiten". Über die bayernweiten Abklärungen hinaus läuft nach Angaben der Polizei parallel auch ein bundesweiter Abgleich von weiteren, möglicherweise relevanten Vermissten-Fällen.

Das benachbarte Ausland werde ebenfalls in die Suche mit einbezogen, hatte das in Ingolstadt ansässige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bereits in einer Presse-Mitteilung erklärt. Entsprechende Auskunfts-Ersuchen sind den Angaben zufolge bereits gestellt worden. Für den Zuständigkeits-Bereich des in Ingolstadt ansässigen Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord liegen laut jüngster Mitteilung derzeit "keine ungeklärten Vermissungen vor, die mit dem Leichenfund in Verbindung gebracht werden können".

Die im Wasser treibende, verpackte Leiche des Buben im Vorschul-Alter war, wie mehrfach berichtet, am 19. Mai von einem Kanu-Fahrer in der Nähe von Großmehring entdeckt worden. Zunächst war nicht einmal klar, dass es sich um menschliche Überreste handelt. Am 21. Mai vermeldete die Polizei dann per Presse-Mitteilung den Fund einer menschlichen Leiche.

Am 23. Mai veröffentlichte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erste Details zu dem Leichnam: "Eine Obduktion am Institut für Rechtsmedizin in München ergab, dass es sich um die Leiche eines Jungen im Vorschul-Alter handelt." Ein Polizei-Sprecher konkretisierte auf Anfrage unserer Redaktion diese Angabe und erklärte unter Berufung auf die vorliegenden rechtsmedizinischen Erkenntnisse, dass davon ausgegangen werde, dass der Bub zum Todes-Zeitpunkt vier bis sechs Jahre alt gewesen sei. Weitere rechtsmedizinische Untersuchungen laufen.

Eine Zusammenfassung der bisher offiziell vorliegenden Erkenntnisse zu diesem Fall lesen Sie hier: Was bislang bekannt ist

Bisherige Beiträge zum Thema:

Kinder-Leiche in der Donau bei Vohburg: Identität des Buben weiter ungeklärt

Weitere Such-Aktionen nach Fund einer verpackten Kinder-Leiche bei Vohburg

Verpackte Kinder-Leiche in der Donau bei Vohburg: Was bislang bekannt ist

Wasserleiche in der Donau bei Vohburg: Es handelt sich um ein totes Kind

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