Nachdem ein 36-Jähriger noch am Unglücksort gestorben war, erlag mittlerweile der andere Mann (36) in einer Klinik seinen Verletzungen.
(ty) Wie berichtet, hatte sich in der Nacht zum 16. Juni in Neustadt an der Donau ein folgenschweres Unglück ereignet. Gegen 3 Uhr war es im Gleis-Bereich des Bahnhofs zu einem Strom-Unfall gekommen, bei dem ein 36-Jähriger aus dem Kreis Kelheim ums Leben gekommen war. Ein weiterer Mann, ebenfalls 36 Jahre alt und aus dem Kreis Kelheim, hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Heute teilte das niederbayerische Polizeipräsidium mit, dass dieser zweite Mann mittlerweile in einer Nürnberger Klinik seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Weshalb die beiden Männer auf den abgestellten Güterzug geklettert waren, sei bislang nicht bekannt, so die Polizei: "Möglicher Leichtsinn kann bislang nicht ausgeschlossen werden."
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei einmal mehr dringend davor, abgestellte Züge oder Waggons zu besteigen. Das Polizeipräsidium von Niederbayern mahnt ausdrücklich zur Vorsicht vor elektrischem Strom in Oberleitungen und Stromschienen: Bereits die Nähe zu den Oberleitungen, zum Beispiel durch Klettern auf Bahnwaggons, genüge für einen Stromschlag – die Stromleitung müsse hierfür nicht berührt werden. "Oberleitungen haben eine Spannung von 15 000 Volt und eine Stromstärke von über 1000 Ampere", erklärt die Polizei: "Diese Kombination ist geeignet, die Luft sozusagen zu überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde zu gelangen."
16. Juni, Neustadt an der Donau: "Gegen 3 Uhr hatte der Fahrdienst-Leiter ein zischendes Geräusch und ein grelles Licht wahrgenommen, woraufhin er einen einfahrenden Lokführer alarmierte", hatte das niederbayerische Polizeipräsidium nach dem Unglück berichtet. "Dieser nahm seinerseits die beiden Männer wahr, die offensichtlich zuvor auf einen im Gleis-Bereich stehenden Güterzug geklettert waren." Dort war nach Erkenntnissen der Polizei zumindest einer der beiden 36-jährigen Männer mit dem Kopf in Berührung mit der Oberleitung gekommen, "woraufhin beide durch den aufgetretenen Lichtbogen und Stromschlag massive Brand-Verletzungen erlitten".
Einer der beiden Männer war nach Angaben der Polizei, wie berichtet, noch an der Unglücksstelle an seinen Verletzungen gestorben. Der andere 36-Jährige war nach der Erstversorgung vor Ort per Rettungs-Hubschrauber zur stationären Behandlung in eine Spezial-Klinik gebracht worden. Laut heutiger Mitteilung ist er am 29. Juni in dem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Wegen der polizeilichen Unfall-Aufnahme war in der Nacht zum 16. Juni eine Gleis-Sperrung nötig, die zirka drei Stunden andauerte. Nach den ersten Maßnahmen der Beamten von der Polizeiinspektion aus Kelheim hatte die Kriminalpolizei-Inspektion aus Landshut die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen.
Erstmeldung zum Thema:
Strom-Unglück in Neustadt: Ein Toter und ein lebensgefährlich Verletzter