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Nach Unglück im Kreis Regensburg: Öl wird abgesaugt, Wasserstand abgesenkt. Taucher sollen Lage des Wracks und Ausmaß der Schäden erkunden. 

(ty) In der Donau-Schleuse bei Geisling im Gemeinde-Bereich von Pfatter (Kreis Regensburg) ist, wie berichtet, am vergangenen Freitag ein 85 Meter langes Güterschiff komplett untergegangen. Die beiden ungarischen Besatzungs-Mitglieder hatten sich laut Polizei über die Notleitern der Schleusen-Kammer aus dem Wasser retten können. Der 64 Jahre alte Steuermann hatte mittelschwere Verletzungen erlitten, der 61-jährige Kapitän war leicht verletzt worden. Nach Erkenntnissen des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) war der mit Eisenerz beladene Frachter aus noch ungeklärter Ursache vermutlich auseinandergebrochen und dann jedenfalls binnen kürzester Zeit gesunken. Die Bergung wird aufwändig. Die Behörde gab nun Details zum weiteren Vorgehen bekannt.

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Seit dem Unglück ist die besagte Schleuse für die Schifffahrt komplett gesperrt. Das Frachtschiff sei auf den Grund der Schleuse gesunken. Wie berichtet, war dabei auch ein Teil des Diesel-Treibstoffs ausgelaufen. "Eine Gefahr für die Umwelt besteht aktuell nicht", meldete das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau-MDK am gestrigen Nachmittag per Presse-Mitteilung. 

Jürgen Schillinger, Pressesprecher im Krisenfall, erklärte: "Der innere Bereich der Schleusen-Kammer wurde mit einem dünnen Ölfilm verunreinigt, der derzeit aus der Schleusen-Kammer abgesaugt wird. Um eine Ausbreitung des Ölfilms zu verhindern, wurden in der Schleuse und auch im Unterwasser schwimmende Ölschlängel gesetzt." Alle Maßnahmen finden nach Angaben des WSA in enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg und der Wasserschutzpolizei Regensburg statt.

Wie außerdem erklärt wurde, seien Taucher im Einsatz, um weitere Erkenntnisse zur Lage des havarierten Schiffs beziehungsweise zum Ausmaß der entstandenen Schäden zu gewinnen. Helmut Rubenbauer, Fachgebiets-Leiter beim WSA, führte weiter aus: "Um den Schaden begutachten zu können und eventuelle weitere Schäden auch am Bauwerk zu prüfen, werden wir das Wasser in der Schleusen-Kammer so weit absenken, dass es dem Unterwasser-Stand der Donau entspricht."

Durch dieses Absenken werde sich die Wassertiefe in dieser Schleusen-Kammer von derzeit etwa elf Metern auf fünf Meter verringern. Auf Grundlage der gewonnenen Informationen wird laut WSA-Angaben schließlich entschieden, "wie die Ladung aus dem Schiff gebaggert und wie danach das havarierte Gütermotorschiff geborgen werden kann". Die Behörde will nach eigenem Bekunden auch weiterhin über den Sachstand informieren.

Wie das Polizeipräsidium der Oberpfalz mitgeteilt hatte, war am vergangenen Freitag gegen 13.25 Uhr aus nicht geklärter Ursache das unter deutscher Flagge fahrende Güterschiff "Achim" in der Schleuse bei Geisling gesunken. Das hauptsächlich mit Eisenerz beladene Frachtschiff war den Angaben zufolge – von Regensburg her kommend – flussabwärts in Richtung Passau unterwegs und hatte die besagte Schleuse auch bereits vollständig befahren, als es zu dem Unglück kam: Die Havarie des 85 Meter langen und 8,20 Meter breiten Schiffes habe sich dann in der Schleusen-Kammer ereignet. Das Schiff sank laut Polizei vollständig auf den Boden der etwa 11,30 Meter tiefen Schleuse. Die Wasserschutzpolizei nahm die Ermittlungen auf.

Erstmeldung zum Thema mit Foto-Serie:

Unglück auf der Donau: Frachtschiff geht in Schleuse bei Regensburg komplett unter

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