Landesamt für Statistik informiert über die bisherigen Erkenntnisse zu den aktuellen Erträgen im Freistaat.
(ty) Das Erntedankfest, das traditionell am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird, erinnert alljährlich an die große Bedeutung der Landwirtschaft für eine ausreichende Nahrungsmittel-Versorgung der Bevölkerung. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Statistik ist das diesjährige Erntejahr ebenso schwierig wie das Hitze- und Trockenjahr 2022. Trotz des diesjährigen kalten Frühjahres, gefolgt von Trockenheit, Hitze und der darauffolgenden Niederschläge im August, bewege sich die Getreide-Ernte in etwa auf dem Vorjahres-Niveau, so die Behörde. Bei der Kartoffel-Ernte und der Weinmost-Ernte werde sogar ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Bei der Ernte von Äpfeln und Birnen gebe es allerdings deutliche Einbußen, die auf das kalte Frühjahr zurückzuführen seien. Nachfolgend die Details.
Wie es heißt, werde nach den vorläufigen Ergebnissen der "besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" beim Getreide voraussichtlich eine Ernte von 6,2 Millionen Tonnen eingefahren. Das sind laut Landesamt 1,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Ein Plus um 7,9 Prozent zum Vorjahr könne bei der Kartoffel-Ernte prognostiziert werden. Die Ernte-Menge liege nach den vorläufigen Ergebnissen bei rund 1,5 Millionen Tonnen.
Die Weinmost-Ernte liege mit einem Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei rund 456 900 Hektolitern. Beim Obst werden bei den beiden wichtigsten Obstarten Äpfel und Birnen allerdings deutliche Einbußen erwartet: Die Apfel-Ernte werde sich voraussichtlich auf rund 29 300 Tonnen belaufen, das wären 14,4 Prozent weniger als im Jahr. Bei Birnen wird eine Ernte von etwa 3700 Tonnen erwartet (minus 11,4 Prozent).
Wie das bayerische Landesamts für Statistik weiter mitteilt, beläuft sich nach den derzeit noch vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen "besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" die Getreide-Ernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix, CCM) auf rund 6,2 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhe sich die Ernte-Menge um 1,2 Prozent. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022 ergebe sich jedoch eine Einbuße von 3,1 Prozent. Rund 3,8 Millionen Tonnen der Getreide-Ernte entfallen auf das Brot-Getreide (Weizen und Roggen) – das sind nur 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Damit liegt laut Landesamt die Pro-Kopf-Erzeugung im Freistaat bei umgerechnet rund 284 Kilogramm Brot-Getreide. Mit einem Anteil von rund 95 Prozent werde die Brotgetreide-Ernte eindeutig vom Weizen dominiert, Roggen spiele eine untergeordnete Rolle. Bei Weizen werden Erträge von 72,3 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) erwartet. Das entspreche einem Plus von 1,4 Prozent. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022 ergebe sich jedoch beim Hektar-Ertrag ein Verlust von 2,7 Prozent. Die in Bayern heuer erzeugte Weizen-Menge liege bei insgesamt rund 3,6 Millionen Tonnen und damit um 0,8 Prozent niedriger als im Vorjahr.
"Beim Kartoffel-Anbau ist Bayern nach Niedersachsen das zweitwichtigste Anbauland in Deutschland", so das Landesamt. Heuer haben die Landwirte im Freistaat den Schätzungen zufolge 1,5 Millionen Tonnen Kartoffeln gerodet. Das seien 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 zeige sich allerdings ein Rückgang um 12,0 Prozent. Der Hektar-Ertrag liege mit 382,2 dt/ha um 11,2 Prozent über dem Vorjahres-Wert. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022 ergebe sich ein Rückgang von 6,8 Prozent. Rechnerisch könne jede im Freistaat lebende Person mit rund 109 Kilogramm heimischer Kartoffeln versorgt werden.
Im laufenden Jahr wird in Bayern den Statistikern zufolge eine überdurchschnittliche "Wein-Ernte" von rund 456 900 Hektoliter Weinmost erwartet. Der durchschnittliche Weinmost-Hektar-Ertrag belaufe sich auf 73,9 Hektoliter je Hektar. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die erste vorläufige Schätzung der Weinmost-Ernte etwas höher aus. Es werde mit einer Zunahme um 16 000 Hektoliter beziehungsweise 3,6 Prozent gerechnet. Der Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 liegt laut Landesamt bei rund 413 900 Hektoliter Weinmost-Ernte und 67,6 Hektoliter Hektar-Ertrag.
Der Verzehr von Obst ist nach Überzeugung von Experten unverzichtbar für eine gesunde Ernährung. Nach den Schätzungen der Ernte-Berichterstatter im Rahmen der Ernte- und Betriebs-Berichterstattung (EBE) Baumobst liegt der Hektar-Ertrag bei Äpfeln dieses Jahr bei 220,6 dt/ha und bei Birnen bei 137,6 dt/ha. Bei den Äpfeln bedeute das einen Ertrags-Rückgang um 14,5 Prozent zum Vorjahr und um 18,7 Prozent zum Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022. Ebenso deutlich sei das Minus beim voraussichtlichen Birnenertrag: 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 28,7 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Die Apfel-Ernte wird sich demnach nach Angaben des Landesamtes voraussichtlich auf rund 29 300 Tonnen belaufen. Bei Birnen werde eine Ernte von etwa 3700 Tonnen erwartet. Somit entfielen rein rechnerisch auf die bayerische Bevölkerung pro Kopf rund 2,2 Kilogramm Äpfel und 277 Gramm Birnen aus heimischem Anbau. Die endgültigen Ergebnisse zur diesjährigen bayerischen Ernte werden nach Angaben des statistischen Landesamtes voraussichtlich im Februar 2024 vorliegen.