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Bündnis von Bürgern und politischen Akteuren aller örtlichen Parteien wirbt für das Projekt im Wittelsbacher Forst – In drei Wochen ist Bürgerentscheid

(ty) Die Gegner der Errichtung von Windenergie-Anlagen im Gemeindegebiet von Ilmmünster haben sich bereits vor längerer Zeit organisiert und machen mobil. Seit gestern Abend gibt es nun auch eine Initiative der Befürworter; sie wollen drei Wochen vor dem Bürgerentscheid über den geplanten Bürgerwindpark im Wald des Wittelsbacher Ausgleichsfonds ein Signal setzen. Unter dem Motto „Unser Gemeinschaftswerk für die Zukunft“ werben sie bei den Ilmmünsterer Bürgern für die Zustimmung zu dem Projekt und zur konkreten Planung für drei Windräder. 

Das Bündnis aus hiesigen Bürgern und der örtlichen Parteien – darunter auch viele Mitglieder des Gemeinderats – sieht den Bürgerwindpark als entscheidendes Projekt der Dorfgemeinschaft. „Wir bitten deshalb alle Bürger zur Wahl. Und wir bitten um eine Stimme für das Ratsbegehren“, heißt es da. 

„Gemeinsam bleibt so die Energiewende auch in Ilmmünster in Bürgerhand – und auch unsere Gemeinde profitiert von der Energiewende“, sagt Vize-Bürgermeisterin Brigitte Wallner (CSU). Sie ist eine der Sprecherinnen der Unterstützer-Gemeinschaft pro Windpark. 

„Primus Energie“, ein Projektentwickler für Windkraft aus Regensburg, hat bekanntlich bei der Gemeinde Ilmmünster den Windpark mit vier Anlagen beantragt. Auf Anfrage der Kommune hatte die hiesige Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) angeboten, das Projekt bei positivem Ausgang des Bürgerentscheids zu übernehmen, den Windpark zu betreiben und ihn für direkte Bürgerbeteiligung zu öffnen.

Diese Foto-Simulation der Unterstützer-Gemeinschaft zeigt den Blick vom Ilmmünsterer Sonnenhang auf die drei geplanten Windräder.

„Bereits mit 100 Euro kann jeder dann Miteigentümer der Anlagen werden“, erklärt ein Sprecher der BEG. Bürger aus Ilmmünster und der Nachbar-Gemeinde Reichertshausen werden den Angaben zufolge bei der Vergabe der Anteile gegenüber Einwohnern aus anderen Landkreis-Kommunen bevorzugt. „Außerdem können sich Bürger der Gemeinde Paunzhausen direkt an den Anlagen beteiligen.“ 

Vor kurzem hatte die BEG, wie berichtet, eine Reduzierung des geplanten Windparks von vier auf nur mehr drei Anlagen vorgeschlagen. Damit traf die Genossenschaft bei der Gemeinde auf offene Ohren. „Der Schutz der Brautlache ist für unsere Bürger ein zentrales Thema und deshalb begrüße ich diesen Vorschlag sehr“, sagte Bürgermeister Anton Steinberger (CSU) Anfang Juni. Mit dem Verzicht auf das vierte Windrad bleibe der Eingriff in die Natur minimal und die Brautlache unberührt. „Mit dieser veränderten Planung können wir als Gemeinde immer noch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und hoffen auf die Zustimmung unserer Bürger bei der Umsetzung der Energiewende“, so der Rathauschef.

 

Die BEG „garantiert eine faire Beteiligung von Bürgern und dafür, dass alle etwas davon haben“, wirbt Gemeinderat Dr. Patrick Soffner (CSU), ebenfalls Mitglied der Unterstützer-Gemeinschaft, für den Windpark. „Auch unsere Gemeinde kann so zum Miteigentümer der Anlagen werden“, betont er und appelliert: „Lasst uns Konzernen und Großprojektanten zuvor kommen!“ 

Die Energiewende sei „ein gemeinschaftliches Projekt unseres Landes, aber auch der Region“, sagt SPD-Gemeinderat und Unterstützer Jens Borggräfe. „Alle Gemeinden im Landkreis bemühen sich um eine Abkehr von der Nutzung fossiler Energieträger. Wir leisten so unseren Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.“ 

„Gemeinsam leisten wir so unseren Beitrag zur Energiewende im Landkreis Pfaffenhofen“, findet auch FWG-Gemeinderat Martin Regler, der ebenfalls der Gruppe angehört. „Man könnte auch sagen, wir gestalten einen neuen Generationenvertrag“, führt er aus: „Die heutige Generation gestaltet und finanziert einen ökologischen Umbau des gesamten Energiesystems, um unsere Kinder und Enkel vor fundamentalen Risiken zu schützen.” 

Die Unterstützer-Gemeinschaft hat bereits ein Infoblatt für die Bürger entwickelt, das dieser Tage an alle Haushalte verteilt werden soll. Außerdem wolle man Info-Stände anbieten, um direkt mit den Bürger ins Gespräch zu kommen. Nähere Angaben zu dem geplanten Windpark im Speziellen sowie zur Windkraft im Allgemeinen bieten die Befürworter im Internet unter www.buergerwind-ilmmuenster.de; aktuelle Infos wollen sie zudem laufend auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichen.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Wohl nur drei statt vier Windräder für Ilmmünster

Das große Winden 

Auf dem Weg zum "Windpark Ilmmünster"


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