Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
(ty) Wie berichtet, sind im Rahmen der Suchmaßnahmen nach zwei seit 9. Dezember vermissten Frauen am Mittwoch in der Nähe der Schmutter nordwestlich von Gersthofen-Hirblingen zwei Leichen entdeckt worden. Polizeipräsident Michael Schwald bestätigte, dass es sich dabei zweifelsfrei um die vermissten Frauen, Elke Wieland und Beate Neuber, handelt. Ihre toten Körper wurden – etwa einen Meter tief vergraben – im weiteren Uferbereich der Schmutter aufgefunden.
Der Leiter der Soko, Gerhard Zintl, führte aus, dass die Ermittler aufgrund der Gesamtumstände sehr schnell den Verdacht hatten, dass die Frauen nicht mehr am Leben sind. Der Tatverdächtige Waldemar Neustett wurde im Rahmen einer Vernehmung bei der Kripo Augsburg am 15. Dezember festgenommen. In seinem Pkw wurde ein Kassenzettel für einen Spaten vorgefunden.
Der Spaten wurde zwischenzeitlich unweit des Auffindeorts in der Schmutter entdeckt. Außerdem hatte der Beschuldigte in seinem Pkw Bargeld versteckt, das vermutlich aus Abhebungen von den Konten der Opfer stammt. Eine Obduktion der Leichen ergab, dass die Frauen mehrere Stichverletzungen aufwiesen. Eine Tatwaffe konnte bislang nicht gefunden werden.
Die Ermittlungen zu den genaueren Abläufen – auch dahingehend, wie sich der Beschuldigte nach der Tat verhalten hat – dauern noch an. Die Soko bleibt deshalb bestehen. Verdächtige Beobachtungen oder Hinweise nimmt die Kripo Augsburg nach wie vor unter der Rufnummer (08 21) 32 33 81 0 entgegen.
Chronologie der Ereignisse
- Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr: Vermisstenanzeige bezüglich der 50-jährigen Beate Neuber und ihrer 49-jährigen Lebensgefährtin Elke Wieland aus Hirblingen bei der Polizeiinspektion Gersthofen. Zuletzt gesehen wurden die Frauen am Freitag, 9. Dezember.
- Dienstag, 13. Dezember: Die Kripo Augsburg übernahm die Sachbearbeitung mit intensiven Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen.
- Donnerstag, 15. Dezember: Bildung der „Soko Hirblingen“ mit 35 Beamtinnen und Beamte der Kripo Augsburg. Öffentlichkeitsfahndung nach den beiden vermissten Frauen und dem von ihnen benutzten Fahrzeug, einem Peugeot 3008 mit dem Kennzeichen A-BN 2507. Um 23.50 Uhr: Festnahme des dringend tatverdächtigen 31-jährigen Beschuldigten
- Freitag, 16. Dezember, 11 Uhr: Auffindung des Pkw der Frauen unweit ihres Wohnorts auf öffentlichem Verkehrsgrund durch Fahndungskräfte. Medieninformation bezüglich der Festnahme eines Tatverdächtigen und Bitte an die Bevölkerung, Beobachtungen im Zusammenhang mit der Vermissung der Frauen beziehungsweise mit deren Pkw mitzuteilen.
- Montag, 19. Dezember: Umfangreiche Suchmaßnahmen mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei einschließlich Taucher, Polizeihubschrauber und Polizeihunden.
- Dienstag, 20. Dezember: Medieninformation mit Veröffentlichung von Bildern des mutmaßlichen Täters, seines Pkw und eines Vergleichsspatens, den er im tatrelevanten Zeitraum gekauft hat. Hintergrund: Der Tatverdächtige war mit seinem Pkw auch in den Bereichen Garmisch-Partenkirchen, Weißenburg, Regensburg und Weiden unterwegs. Die Kripo Augsburg bat um Hinweise in diesem Zusammenhang.
- Mittwoch, 21. Dezember, gegen Mittag: Auffindung einer verdächtigen Örtlichkeit nordwestlich von Hirblingen, in der Nähe der Schmutter auf freiem Gelände. Bestätigung des Leichenfundes am späten Nachmittag.
Eifersucht mündet in versuchtes Tötungsdelikt
(ty) Auf eine heftige Auseinandersetzung wurde eine Anwohnerin eines Mehrfamilienhauses an der Augsburger Straße in Burgau (Kreis Günzburg) aufmerksam, die neben weiteren Nachbarn gegen 21.40 Uhr über Notruf die Polizei informierte. Als die Beamten und der Rettungsdienst eingetroffen waren, stellte sich heraus, dass ein 31-jähriger eifersüchtiger Mann seine ehemalige Freundin in der Wohnung eines 37-Jährigen wusste. Aus diesem Grund schlug er den Glaseinsatz der Wohnungstür ein und konnte diese dadurch öffnen.
In der Wohnung traf er nach jetzigem Kenntnisstand auf die von ihm gesuchte Frau, auf drei weitere Personen sowie auf den Wohnungsinhaber, auf den der Eifersüchtige offenbar mit einem verbotenen Butterflymesser zuging. Hier ging ein 30-Jähriger dazwischen und wurde durch eine Schnittverletzung an der Hand schwer verletzt. Der 31-Jährige flüchtete sich vor Eintreffen der Polizei. Die Staatsanwaltschaft stuft den Vorfall als versuchtes Tötungsdelikt ein und ermittelt nun gemeinsam mit der Kripo gegen den Mann aus dem Kreis Günzburg.
Lkw kracht in Autobahn-Baustelle
(ty) Einen Sicherungsanhänger der Autobahnmeisterei samt Zugmaschine zu spät erkannt haben will ein 58-jähriger Brummifahrer, als er gestern auf der A93 bei Schönwald (Kreis Wunsiedel) in eben diesen Anhänger krachte. Der Österreicher war mit seinem Lastwagen gegen 11.30 Uhr auf der Autobahn in Richtung Regensburg unterwegs. Die Autobahnmeisterei Rehau hatte wegen Bauarbeiten zwischen Schönwald und Selb eine Spur gesperrt. Die Sperrung war wie üblich mehrmals vorangekündigt. Trotzdem hat der Österreicher den Warnleitanhänger zu spät gesehen.
Durch ein schnelles Ausweichmanöver stieß er nur leicht gegen den Warnanhänger, erfasste dann aber den Lastwagen der Autobahnmeisterei. An dem schweren Fahrzeug entstand Schaden in Höhe von mindestens 80 000 Euro. Am Lkw des Unfallverursachers entstand ein Schaden von weiteren 10 000 Euro. Natürlich überprüften die Verkehrspolizisten den elektronischen Fahrtenschreiber des 58-Jährigen. Sie stellten dabei mehrere Geschwindigkeitsverstöße fest, die allerdings schon an den Tagen zuvor aufgezeichnet worden waren. Dafür erhielt der Österreicher einen gesonderten Bußgeldbescheid.
Mutmaßlicher Sex-Täter gefasst
(ty) Ein 16-jähriger Flüchtling ist gestern von der Kriminalpolizei Straubing festgenommen worden, nachdem er als Täter eines bereits im Oktober begangenen Sexualdelikts identifiziert worden war. Der als unbegleitet minderjähriger Flüchtling erfasste Syrer soll damals eine 20-Jährige aus dem Landkreis Landshut gewaltsam zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben, wobei die Auszubildende jedoch nicht verletzt wurde. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der 16-Jährige einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Der junge Mann wurde in eine bayerische Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Schrecklicher Unfall kostet 48-Jährigen das Leben
(ty) Aus bislang ungeklärter Ursache geriet heute Morgen ein 25-Jähriger mit seinem Pkw auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal mit dem Wagen eines 48-Jährigen zusammen. Der 48-Jährige starb wenig später in einem Krankenhaus, der 25-Jährige wurde schwer verletzt. Zusammen mit einem Sachverständigen will die Polizeiinspektion Miesbach den genauen Unfallhergang rekonstruieren. Das schreckliche Unglück passierte gegen 5.15 Uhr auf der Bundesstraße 307 zwischen Miesbach und Agatharied. Gegen den 25-jährigen mutmaßlichen Unfallverursacher wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Der 25-Jährige aus Schlierseer fuhr von Miesbach in Richtung Hausham. Aus bislang ungeklärter Ursache geriet er mit seinem Opel auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort frontal mit dem entgegenkommenden Wagen des 48-Jährigen aus Hausham, der gerade mit seinem Chevrolet auf dem Weg zur Arbeit war. Beide Fahrer kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Agatharied, der 48-Jährige erlag dort wenig später seinen schweren Verletzungen.
37-Jähriger soll über 80 Straftaten begangen haben
(ty) Nach umfangreichen Bemühungen gelang es der Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Bamberg-Land im Juli dieses Jahres einen 37-Jährigen zu überführen, der für eine Diebstahlsserie von über 80 Einzelfällen verantwortlich sein dürfte. Jetzt wurden dazu Details veröffentlicht.
Im September 2014 erstatteten die ersten Opfer bei der Polizeiinspektion Bamberg-Land Anzeige wegen Diebstahls, nachdem an einer Schule und einem Trafohaus im Raum Hirschaid das Fallrohr einer Dachrinne entwendet worden war. Auch im Verlauf der folgenden Monate meldeten sich immer mehr Opfer bei der Polizei, überwiegend aus den westlichen Landkreis-Gemeinden. Der Dieb hatte es dabei hauptsächlich auf Kirchen, Schulen, öffentliche Gebäude und Versorgungseinrichtungen abgesehen und montierte von den Gebäuden Fallrohre und Bögen der Dachrinnen ab. Dabei machte der Täter auf seinen Beutezügen auch vor Friedhöfen nicht Halt. Fast 30 Gräber ging der bis dahin Unbekannte an, von denen er den bronzenen Grabschmuck gewaltsam entfernte. Anscheinend hatte es der Dieb auf Buntmetall wie Bronze und Kupfer abgesehen und machte dabei Beute im Gesamtwert von rund 30 000 Euro.
Auf Grund der Fortdauer von gleichartigen Diebstählen und deren hohen Anzahl bildete die Polizeiinspektion Bamberg-Land die Arbeitsgruppe „Fallrohr“. Die Tatorte verteilten sich auf insgesamt 17 Gemeinden. Unter Einbeziehung der Gemeinden überwachten die Ermittler mögliche Örtlichkeiten, welche der Täter heimsuchen könnte. Dabei lag die Vermutung nahe, dass der Dieb das erbeutete Buntmetall zu Geld machen wollte, weshalb auch die Annahmestellen für Metallschrott kontrolliert wurden.
Beim Abgleich der Beute mit den Abgabemengen bei einem Händler stellten die Ermittler schließlich Übereinstimmungen fest. Da der Täter seine Beute nicht mit seinem eigenen Fahrzeug anlieferte, konnte erst durch weitere akribische Ermittlungen der Bezug zum Tatverdächtigen hergestellt werden. In Folge dessen geriet der 37-jährige Arbeiter aus dem westlichen Landkreis letztendlich ins Visier der Arbeitsgruppe.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg erließ der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg einen Durchsuchungsbeschluss bei dem Arbeiter. Nach Durchführung der Durchsuchung führten die Ermittlungen der Arbeitsgruppe zum Erfolg. Der Tatverdächtige muss sich nun wegen der begangenen Diebstähle strafrechtlich verantworten.
Im Schlaf bestohlen – Situation eskaliert
(ty) Handys und Bargeld entwendeten am Mittwoch drei Männer in einer Asylbewerber-Unterkunft von zwei schlafenden Mitbewohnern und versetzten einem Opfer dabei einen Fußtritt. Nach Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Bamberg nahmen die Beamten zwei der mutmaßlichen Täter kurz darauf fest, wobei einer der beiden Widerstand leistete. Der 23-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Vorerst unbemerkt drangen die drei Langfinger, gegen 5.50 Uhr, in der Unterkunft am Erlenweg in das Zimmer der beiden Schlafenden ein. Sie hatten es auf die Mobiltelefone eines 24-jährigen Iraners und eines ebenfalls 24-jährigen eritreischen Staatsangehörigen abgesehen und entwendeten außerdem einen niedrigen dreistelligen Bargeldbetrag, eine Jeans sowie ein Ausweisdokument. Während des Diebstahls wachte einer der Opfer auf und wollte sich sein Mobiltelefon zurückholen. Um sich im Besitz seiner Beute zu halten, versetzte ihm einer der Täter kurzerhand einen Tritt in den Bauchbereich und flüchtete mit seinen Komplizen.
Polizeibeamte ermittelten schnell zwei der drei Tatverdächtigen und nahmen die beiden 23- und 25-jährigen Marokkaner wenig später in der Einrichtung fest. Der Jüngere leistete erheblichen Widerstand. Er und ein Polizist erlitten bei der Festnahme Verletzungen. Einen Teil des Diebesguts fanden die Einsatzkräfte in der näheren Umgebung der Unterkunft. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging inzwischen Haftbefehl gegen den 23-jährigen Haupttatverdächtigen.