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Nach dem Unglück in der Gemeinde Treuchtlingen hat ein Sachverständiger seine Arbeit aufgenommen. Mit einem Ergebnis ist nicht vor Anfang Juni zu rechnen.

(ty) Nach dem tödlichen Maibaum-Unglück im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei, außerdem wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft zur genauen Klärung der Unfallursache ein Baum-Sachverständiger hinzugezogen. Dieser Experte hat laut heutiger Mitteilung aus dem mittelfränkischen Polizeipräsidium seine Arbeit bereits aufgenommen. Der Baum soll einer „intensiven technischen Begutachtung“ unterzogen werden; mit dem Ergebnis wird erst in einigen Wochen gerechnet. Eine 29-jährige Frau war, wie berichtet, am Montag von der herabfallenden Spitze des Maibaums erschlagen worden. Ein dreijähriger Bub erlitt leichte Verletzungen.

Das Unglück ereignete sich am Montagnachmittag gegen 17.20 Uhr im Bereich der Marktstraße in Wettelsheim (Gemeinde Treuchtlingen), wo zuvor der Maibaum aufgestellt worden war. Plötzlich sei die Spitze des Stammes abgebrochen. „Der technische Vorgang des Aufrichtens“ sei zu diesem Zeitpunkt „bereits abgeschlossen“ gewesen, hatte ein Sprecher des Polizeipräsidiums gegenüber unserer Zeitung erklärt. Der Maibaum hat seinen Worten zufolge auch schon eine Weile gestanden, als das Unglück passierte. 

Der Maibaum war um die 30 Meter hoch, wurde auf Anfrage mitgeteilt. Das abgebrochene Stück sei rund neun Meter lang gewesen. Von dieser abgebrochenen und herunterfallenden Baumspitze wurden nach Angaben der Polizei die 29-jährige Frau am Kopf sowie der dreijährige Junge im Brustbereich getroffen. Die Frau sei dabei so schwer verletzt worden, dass sie trotz Reanimation durch einen Notarzt noch vor Ort ihren Verletzungen erlag. Der Bub wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Er wurde mittlerweile aus dem Krankhaus entlassen, teilte die Polizei am Mittwoch mit: „Er hatte zum Glück nur leichte Verletzungen durch die Baumspitze erlitten.“ 

 

Neben den beiden Ortspfarrerinnen aus Wettelsheim und Treuchtlingen waren nach dem Unglück am Montag weitere Notfall-Seelsorger der evangelischen und katholischen Kirche aus Weißenburg und Abenberg sowie speziell ausgebildete Kräfte der Feuerwehr vor Ort, um die anwesenden Angehörigen und Unfall-Zeugen zu betreuen.

Wie berichtet, hat die Ansbacher Kriminalpolizei die Ermittlungen in dem Fall übernommen und zur detaillierten Klärung der Unfallursache – in Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft – einen Baum-Sachverständigen hinzugezogen. Am gestrigen Morgen habe dieser Experte im Beisein der Kripo den Maibaum in Treuchtlingen einer ersten Sichtkontrolle unterzogen. „Im weiteren Verlauf erfolgten Untersuchungen am bekannten Fällort in einem Waldgebiet bei Treuchtlingen“, wurde heute aus dem Polizeipräsidium gemeldet.

Bei der ersten Sichtung des Baumes sowie des feststehenden Fällortes konnten den Angaben zufolge „bislang keine offensichtlichen Hinweise festgestellt werden, welche zur Klärung des tragischen Unglückes führen“.  Der Baum werde nun einer intensiven technischen Begutachtung des Sachverständigen zugeführt. Die Untersuchungen werden nach Mitteilung der Polizei „einige Wochen“ in Anspruch nehmen. Mit dem Vorliegen des Gutachtens sei nicht vor Anfang Juni zu rechnen. Aus dem Polizeipräsidium wird zudem betont, „dass sich mögliche strafrechtliche Verantwortlichkeiten erst nach Vorliegen eines abgeschlossenen Gutachtens durch die Staatsanwaltschaft bewerten lassen“. 

Bisherige Beiträge zum Thema:

Nach tödlichem Maibaum-Unglück: Was bisher bekannt ist

Tödlicher Unfall beim Maibaum-Aufstellen im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen

 


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