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Eine Zusammenfassung der Meldungen von Polizei und Feuerwehr sowie Bilder von den Einsätzen.

(ty) Überflutete Straßen, unter Wasser stehende Unterführungen, vollgelaufene Keller. Das Unwetter und seine Folgen haben die Einsatzkräfte in der vergangenen Nacht in der gesamten Region in Atem gehalten. "Land unter", hieß es ebenso in Teilen des Kreises Kelheim: Mancherorts stand das Wasser einen Meter hoch, Straßen waren unbefahrbar, ein Pkw wurde in den Graben gespült. Im Pfaffenhofener Ortsteil Bachappen fiel nach einem Blitzschlag der Strom aus, in der Kreisstadt wurde eine Gas-Leitung beschädigt. Die Geisenfelder Floriansjünger vermeldeten unzählige Einsätze, in Unterpindhart wird immer noch gepumpt. In Schrobenhausen kamen zwei Autos in den Fluten nicht mehr weiter und liefen voll, ein Fahrer musste unterkühlt in die Klinik. Auch in Aresing schlug ein Blitz ein. In Landshut wurden Häuser evakuiert. In Garmisch-Partenkirchen wurde ein 52-Jähriger wurde von den Wassermassen fortgerissen und starb. Hier die Details.

Kreis Kelheim

In den gestrigen Abendstunden kam es in der Folge der starken Regenfälle im Gemeinde-Bereich von Mainburg zu Verkehrsstörungen durch überflutete und verschlammte Fahrbahnen. "Eine Kfz-Werkstatt im Bereich Oberempfenbach wurde geflutet, dabei lief Öl aus", berichtet ein Sprecher der Mainburger Polizeiinspektion. Die Feuerwehren aus Oberempfenbach und Neustadt/Donau seien vor Ort im Einsatz gewesen.

Auf der Staatsstraße 2049 bei Mainburg, in der Nähe der Autobahn-Auffahrt, wurden nach Angaben des niederbayerischen Polizeipräsidiums mehrere Fahrzeuge unterspült sowie ein Pkw in den Graben gespült. Die Bundesstraße B301 sei im Bereich Mainburg überflutet und nicht mehr befahrbar gewesen.

Teilweise stand das Wasser im Landkreis Kelheim über einen Meter hoch in manchen Ortschaften, berichtete uns ein Reporter. Die Helfer hatten seinen Worten zufolge selbst Probleme, die betroffenen Gebiete überhaupt zu erreichen. Einige Straßen waren in den frühen Morgenstunden immer noch unpassierbar. Viele Häuser seien durch die überfluteten Straßen praktisch abgeschnitten gewesen, die Einsatzkräfte waren ob der riesigen Wassermassen teilweise machtlos.

Am stärksten hat es einige Ortschaften um Mainburg getroffen, wo in der Nacht insgesamt um die 200 Feuerwehrkräfte im Einsatz waren. Viele Bewohner hatten bereits ihre Hofeinfahrten mit Sandsäcken und Holzplatten abgesichert, um sich gegen das Wasser zu schützen. Dennoch standen einige Häuser und deren Keller unter Wasser. Im Bereich Aiglsbach (siehe Bilder-Serie unten) und Oberempfenbach dürften die größten Schäden zu beklagen sein.

Durch den starken Regen gab es Einsätze im gesamten südlichen Landkreis. Los ging es gegen 21.30 Uhr. "Unsere Einsatzzentrale wurde alarmiert, um die Einsätze in unserem Bereich zu koordinieren", berichtet die Mainburger Feuerwehr. "Nach kurzer Zeit kamen immer mehr Einsätze hinzu und es wurden sämtliche Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert." Die Brennpunkte waren demnach Aiglsbach, Pöbenhausen, Oberempfenbach und das Gebiet in Mainburg um den Öchslhofer Bach. "Es gab überschwemmte Straßen, voll gelaufene Keller, umgestürzte Bäume und es wurden Sandsäcke gefüllt", so ein Feuerwehr-Sprecher. Die letzten Einsatzkräfte seien heute um 7.30 nach Hause gegangen. "Aber schon heute Nachmittag treffen sich wieder Kameraden zum aufräumen und um restliche Einsätze abzuarbeiten."

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Niederbayern

Das Unwetter bescherte auch der niederbayerischen Polizei und den Feuerwehren sowie Hilfsdiensten in der Nacht auf heute viel zusätzliche Arbeit. Am Abend zogen zum Teil heftige Gewitter, gefolgt von Starkregen, über den Regierungsbezirk – in der Folge traten zahlreiche Gewässer partiell über die Ufer. In Landshut mussten vorsorglich sogar Evakuierungen durchgeführt werden. "Insbesondere problematisch war, dass sich diese Schlechtwetterzelle die ganze Nacht durch so gut wie nicht bewegte und bis 3 Uhr über großen Teilen Niederbayern festhing", heißt es aus dem Polizeipräsidium. Bislang seien keine Verletzten gemeldet worden, zu Sachschäden könne noch keine Aussage getroffen werden. 

Beispielhaft werden aus dem Polizeipräsidium Niederbayern folgende Einsätze aufgeführt:

  • 20.22 Uhr: Bischofsmais-Kaltenbrunn, Blitzschlag in Carport, samt untergestelltem Pkw ausgebrannt, kein Übergreifen auf Wohnhaus, keine Verletzten, Schaden zirka 30 000 Euro
  • ab 21 Uhr: Landshut, zahlreiche Straßen aufgrund Starkregens und Überschwemmungen gesperrt
  • 22.09 Uhr, Mainburg, St 2049 Nähe Autobahn-Auffahrt, mehrere Fahrzeuge unterspült, ein Pkw in den Graben gespült
  • 23.15 Uhr, Pfeffenhausen, B299 umliegende Kreisstraßen überschwemmt
  • 23.30 Uhr: Mainburg, B 301 überflutet und nicht mehr befahrbar
  • 00.38 Uhr: Geisenhausen, am Volksfestplatz mehrere Fahrzeuge im Wasser
  • 01.30 Uhr: Landshut, LA 31, Geröllabgang, Straße teilweise blockiert, THW mit Radlader im Einsatz

Stark traf der Regen insbesondere Landshut. Hier traten mehrere Bäche über die Ufer und auch die Isar schwoll stark an. Ab 23.30 Uhr mussten im Bereich des Wolfsbacher Weges aus Sicherheitsgründen mehrere Häuser evakuiert werden: Betroffen waren 52 Personen, sie wurden in der nahe gelegenen Sparkassen-Arena durch Hilfsdienste betreut, bis sie gegen 3.45 Uhr wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Verletzt wurde niemand. Gegen 1 Uhr brach am Wolfsbacher Weg ein kleinerer Bach-Damm auf einer Länge von zwölf Metern: Dies blieb aber zunächst unproblematisch, da sich das Wasser in offene Wiesen ergoss.

In Niederbayern wurden in mindestens 20 Fällen Straßen – darunter auch Bundesstraßen – oder Unterführungen überflutet beziehungsweise durch Dreck und Schlamm unbefahrbar und mussten gesperrt werden, Zehn Mal blockierten umgefallene Bäume den Verkehr. Der Einsatzzentrale wurde rund 15 Mal gemeldet, dass Keller mit Wasser vollliefen. Acht Mal mussten Fahrzeuge aus überfluteten Flächen gesichert werden. Bei der Einsatzzentrale des niederbayerischen Polizeipräsidiums in Straubing wurden zwischen 20 und 4 Uhr insgesamt rund 60 wetterbedingte Einsätze registriert.

Kreis Pfaffenhofen

Das Technische Hilfswerk aus Pfaffenhofen war heute Nacht ab 2.30 Uhr im Einsatz. Durch einen Blitzschlag sei der Pfaffenhofener Ortsteil Bachhappen ohne Strom gewesen. Das THW versorgte mit einem Aggregat eine Abwasser-Hebeanlage, ohne die sich der Kanal in die Häuser zurückstauen würde. Der Energieversorger arbeitete indes an der Wiederherstellung der Netzversorgung. Außerdem wurden vom THW einzelne Anwohner mit Strom versorgt. Der Einsatz endete hier gegen 10.30 Uhr.

Roland Seemüller, Erster Kommandant der Feuerwehr von Pfaffenhofen, wusste von insgesamt 25 Einsatzstellen zu berichten: "Der Schwerpunkt lag hierbei in den Ortschaften Bachappen und Affalterbach. Zahlreiche Keller standen unter Wasser", sagte er heute Nachmittag gegenüber unserer Zeitung. Kurz nach 21 Uhr seien gestern Abend die ersten Alarmierungen eingegangen, die Floriansjünger aus Tegernbach, Uttenhofen, Ehrenberg und Pfaffenhofen waren dann teilweise bis 5 Uhr früh im Einsatz.

"Es war eine lange Nacht. Oder eben eine kurze – je nach dem, wie man es nimmt", fasste Seemüller zusammen. Auch in der Kernstadt selbst hatten die Einsatzkräfte zu tun. So war in den frühen Morgenstunden eine Gasleitung an einer Baustelle am "Draht" beschädigt worden. "Dabei war herabstürzendes Erdreich die Ursache", teilte Seemüller mit. "Dabei ist Gas ausgetreten, es bestand aber zu keiner Zeit Gefahr. Die Stelle wurde schnell abgedichtet." 

Auf der Moosburger Straße in Pfaffenhofen sind am gestrigen Abend zwei Gully-Deckel herausgedrückt worden. Gegen einen dieser beiden fuhr gegen 22 Uhr ein 39-Jähriger aus Scheyern mit seinem BMW, wodurch laut Polizei an dem Auto ein Sachschaden in Höhe von ungefähr 500 Euro entstand. Ansonsten habe es aber weder am gestrigen Abend noch im Verlaufe der Nacht für die Beamten der Pfaffenhofener Polizeiinspektion unwetter-bedingten Einsätze gegeben, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung.

Auch die Geisenfelder Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun – bis jetzt, wie Feuerwehr-Kommandant Johann Rottler gegen 16.30 Uhr auf Anfrage erklärte: „In Unterpindhart wird immer noch gepumpt. Die ersten Alarmierungen sind gestern gegen 20.45 Uhr eingegangen, bis ungefähr 4.30 Uhr waren wir in Geisenfeld im Einsatz.“ Die meisten Schwierigkeiten bereitete den Feuerwehrlern dabei das Rückhalte-Becken im Stadtteil Zell. „Hätte der Damm nicht so gut gehalten, wäre wahrscheinlich der nächste Ort überflutet worden“, so Rottler. Eine exakte Anzahl an Einsätzen kann er gar nicht nennen – viel zu viele seien es gewesen, immer wieder mussten Keller ausgepumpt oder Sandsäcke aufgerichtet werden. 90 Floriansjünger kämpften gegen die Wassermassen.

Raum Schrobenhausen 

Aufgrund des Unwetters wurden im Stadtgebiet von Schrobenhausen diverse Straßen überflutet und es liefen einige Keller voll, berichtet die örtliche Polizeiinspektion. Es sei zu zahlreichen Einsätzen gekommen, die von der Schrobenhausener und den umliegenden Feuerwehren abgearbeitet werden mussten. In der Regensburger Straße stand das Wasser zirka 20 Zentimeter hoch auf der Straße. "Es drohte in anliegende Gebäude zu laufen und wurde von der Feuerwehr abgepumpt." Im Schleifmühlweg seien Keller und eine Tiefgarage vollgelaufen.

In der Asylbewerber-Unterkunft an der Georg-Leinfelder-Straße lief Wasser in den Keller, berichtet die Schrobenhausener Polizei. Die Bewohner konnten aber in der Unterkunft bleiben; das Wasser wurde von den Floriansjüngern abgepumpt. In der Gregor-Mendel-Straße, Huber-Fichte-Straße, Hörzhausener Straße,  Freifrau-von-Moreau-Straße und Pöttmeser Straße liefen Keller voll. An der Pöttmeser Straße lief das Wasser zudem in einen Supermarkt. Die Unterführung an der Rieselbrücke wurde komplett überflutet. Sie wurde von der Feuerwehr Edelshausen abgesperrt, bis das Wasser abgelaufen war.

In der Bürgermeister-Götz-Straße in Schrobenhausen stand das Wasser kniehoch auf der Fahrbahn: Zwei Fahrzeuge, der 5er BMW eines 44-jährigen Kühbachers und der Mercedes (E-Klasse) eines 51-Jährigen aus der Gemeinde Ursberg, kamen nicht mehr weiter – und es lief Wasser in den Innenraum der Autos. "Der 51-Jährige kam mit einer leichten Unterkühlung ins Krankenhaus", berichtet ein Polizei-Sprecher. Die Bürgermeister-Götz-Straße musste komplett gesperrt werden. Nachdem der Wasserstand gesunken war, wurden die beiden genannten Pkw geborgen. An den Autos entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 30 000 Euro.  

In Aresing schlug laut Polizei ein Blitz in die Telefonleitung eines Hauses ein, wodurch die Leitungen im Gebäude verschmorten. Es sei zu einer Rauchentwicklung gekommen, weshalb die Rauchmelder auslösten. Der Hausbewohner habe selbst die Feuerwehr verständigt. Die Floriansjünger aus Aresing und Schrobenhausen seien dann mit mehr als 40 Einsatzkräften vor Ort gewesen. 

Bis auf den genannten 51-jährigen Mercedes-Fahrer, der wegen der leichten Unterkühlung ins Krankenhausen gebracht wurde, habe es im Zuständigkeitsbereich der Schrobenhausener Polizeiinspektion keine Verletzten gegeben. Jede Menge zu tun gab es für die Einsatzkräfte: Die Feuerwehrleute seien zum Teil immer noch im Einsatz, hieß es gegen 11 Uhr. 

Raum Freising 

Wegen des schweren Gewitters mussten ab 18.30 Uhr die Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache Freising zu insgesamt acht kleineren Hilfeleistungen ausrücken. Es handelte sich ihren Angaben zufolge um überschwemmte Fahrbahnen, ausgehängte Gullydeckel und einzelne Wasserschäden in Kellern. Nach einem Unfall auf der A92 auf Höhe des Autobahn-Dreiecks Flughafen gegen 20.15 Uhr sicherten die Feuerwehren aus Achering, Pulling und Freising die Stell ab. Auch zu einer Brand-Nachschau eilten die Freisinger Floriansjünger in die Saarstraße: Dort hatte eine Mikrowelle geschmort; nach der Kontrolle war dort kein weiteres Eingreifen erforderlich. Bis gegen 21.30 Uhr waren im Stadtgebiet ungefähr 30 Feuerwehrleute ununterbrochen im Einsatz.

Toter in Garmisch-Partenkirchen

Ein Menschenleben hat das Unwetter gestern im Raum Garmisch-Partenkirchen gefordert. Durch den heftigen Starkregen stieg am Nachmittag der Pegel der Partnach derart stark an, dass im Ortsteil Wildenau Straßen überflutet wurden. Nach Angaben von Zeugen versuchte ein 52-Jähriger aus Garmisch-Partenkirchen, gegen 16.30 Uhr auf der überfluteten Straße zu fahren, was ihm nicht gelang. Als er sein Auto verließ, wurde er von den Wassermassen fortgerissen. Kurz vor 20 Uhr wurde schließlich im Ortsgebiet von Garmisch-Partenkirchen eine Person leblos in der Partnach gesichtet. Nach der Bergung des Toten durch die Wasserwacht stellte sich heraus, dass es sich um den 52-jährigen Vermissten handelte.  

Dieser Beitrag wird gegebenenfalls ergänzt, wenn weitere Informationen vorliegen.


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