Warum der Frachter in der Donau-Schleuse komplett unterging, ist weiter unklar. Wasserstand abgesenkt, Steuerhaus nun zu sehen.
(ty) In der Donau-Schleuse bei Geisling im Gemeinde-Bereich von Pfatter (Kreis Regensburg) ist bekanntlich am vergangenen Freitag ein 85 Meter langes Güterschiff komplett untergegangen. Die beiden ungarischen Besatzungs-Mitglieder hatten sich über die Notleitern der Schleusen-Kammer aus dem Wasser retten können. Der 64 Jahre alte Steuermann hatte laut Polizei mittelschwere Verletzungen erlitten, der 61-jährige Kapitän war leicht verletzt worden. Nach Erkenntnissen des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) war der mit Eisenerz beladene Frachter wohl auseinandergebrochen und dann jedenfalls in kürzester Zeit gesunken. Heute wurde erklärt, dass die Ursache der Havarie weiterhin unklar sei. Zugleich wurde gemeldet, dass mit der Bergung der Ladung begonnen wurde: Es geht um 1100 Tonnen.
Mittlerweile hat das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau-MDK nach eigenem Bekunden das Wasser aus der betroffenen Schleusen-Kammer auf 4,5 Meter abgelassen, sodass sich der Wasserstand in der Schleuse nun auf dem Niveau des Unterwassers befindet. Zuvor habe der entstandene Schaden bereits von Tauchern begutachtet werden können. Das Steuerhaus des gesunkenen Schiffs-Wracks ist mittlerweile von Land aus deutlich sichtbar. Seit gestern fährt nach Angaben des WSA ein Schwimmbagger mit einem Ponton vom Unterwasser aus in die Schleusen-Kammer ein. Der Verschluss-Deckel des Schiffs-Laderaums sei mittlerweile geborgen worden.
Stefanie von Einem, die zuständige Fachbereichs-Leiterin beim WSA, erklärte heute: "Gestern hat der Schwimmbagger mit der Entladung des Eisenerz-Granulats vom Wasser aus begonnen. Um mögliche Umwelt-Belastungen durch das havarierte Wrack zu minimieren, wird während der Bagger-Arbeiten das Untertor geschlossen." Zusätzlich verhindern ihren Worten zufolge nach wie vor Ölschlängel eine Verschmutzung der Donau. Diese Arbeiten werden nach aktuellen WSA-Einschätzungen höchstwahrscheinlich noch bis zum morgigen Freitag andauern, damit die gesamte Menge von 1100 Tonnen Eisenerz aus dem Havaristen geborgen werden kann.
"Nach Abschluss der Leichterung des Schiff-Wracks werden erneut Taucher eingesetzt", kündigt das WSA an. Es gehe darum, die Schäden an dem Großmotorschiff "Achim" erneut begutachten zu können – diese sollen dann besser zu erkennen sein. Wenn das besagte Baggerschiff mit seinen Arbeiten fertig sei, werde vom WSA-Personal ein so genannter Revisions-Verschluss gesetzt. "Dies ist ein Sperrtor beziehungsweise Sperrbalken, der es ermöglicht, aus einem bestimmten Bereich das Wasser abzupumpen", erklärt die Behörde. "So werden auch andere Schleusen im Rahmen der momentanen Schleusen-Sperre trockengelegt, um Reparatur- und Wartungs-Arbeiten im Trockenen auszuführen." Lesen Sie dazu auch: Umfangreiche Arbeiten: Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal kommt zum Erliegen
Auf Grundlage der insgesamt gewonnenen Informationen werde schließlich von Spezialisten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Donau-MDK und vom Havarie-Kommissar entschieden, wie das gesunkene Frachtschiff "Achim" geborgen werden könne. Auch etwaige weitere Schäden, zum Beispiel an dem Schleusen-Bauwerk selbst, würden anschließend begutachtet. Vor diesem Hintergrund gibt es derzeit nach wie vor keine gesicherten Angaben zur Höhe des bei dem Schiffs-Unglück entstandenen Sachschadens. Klar war von Anfang an aber: Die Bergungs-Maßnahmen werden sich zum einen sehr aufwändig gestalten und zum anderen auch nicht innerhalb von wenigen Tagen zu bewerkstelligen sein.
Wie das Polizeipräsidium der Oberpfalz mitgeteilt hatte, war am vergangenen Freitag gegen 13.25 Uhr aus nicht geklärter Ursache das unter deutscher Flagge fahrende Güterschiff "Achim" in der Schleuse bei Geisling gesunken. Das hauptsächlich mit Eisenerz beladene Frachtschiff war den Angaben zufolge – von Regensburg her kommend – flussabwärts in Richtung Passau unterwegs und hatte die besagte Schleuse auch bereits vollständig befahren, als es zu dem Unglück kam: Die Havarie des 85 Meter langen und 8,20 Meter breiten Schiffes habe sich dann in der Schleusen-Kammer ereignet. Das Schiff sank laut Polizei vollständig auf den Boden der etwa 11,30 Meter tiefen Schleuse. Die Wasserschutzpolizei nahm die Ermittlungen auf.
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