Rentnerin wurde von bislang nicht identifiziertem Teilnehmer angerempelt und stürzte böse. Polizei bittet um Hinweise. Fünf Verletzte bei Schlägereien.
(ty) "Eher durchwachsen" sind aus Sicht der Gesetzeshüter der gestrige Faschings-Umzug und die anschließende Feier in Rohr im Landkreis Kelheim verlaufen. Die Zahl der Teilnehmer wird auf 8000 geschätzt. Wie aus dem heutigen Bericht der örtlich zuständigen Polizeiinspektion aus Mainburg hervorgeht, gab es mehrere Straftaten und einige Verletzte. In einem besonders folgenreichen Fall bitten die Ermittler um Hinweise: Gegen 13.55 Uhr habe ein als Feuerlöscher verkleideter Zugteilnehmer eine 81-Jährige aus Kelheim beim Vorbeilaufen angerempelt. Dadurch sei die Seniorin zu Boden gestürzt und habe sich schwere Verletzungen zugezogen. Nachfolgend die die Details, auch zu den weiteren Zwischenfällen.
Die 81-Jährige habe vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Die Identität des Teilnehmers, der die Frau angerempelt hatte, sei bislang nicht bekannt, hieß es am heutigen Vormittag. Strafrechtlich werde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Wer sachdienliche Angaben dazu machen kann, wird darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (0 87 51) 86 33 0 bei der Polizei-Dienststelle in Mainburg zu melden.
Weitere Vorfälle:
Seiner kleinen Schnapsflasche aus Glas entledigte sich laut Polizei ein Unbekannter auf dem Festgelände und traf dabei gegen 17.50 Uhr die Frontscheibe eines Rettungswagens. Die Scheibe sei dadurch demoliert worden. Der Schaden werde auf mehrere tausend Euro geschätzt. Von dem Täter fehle bislang jede Spur. Auf dem Gelände herrschte nach Angaben der Gesetzeshüter eigentlich striktes Glasverbot.
Ein 23-Jähriger aus dem Gemeinde-Bereich von Saal an der Donau habe von Streifenbeamten in Gewahrsam genommen werden müssen, weil er die Arbeit des Rettungsdienstes behindert habe. Von den Einsatzkräften musste eine hilfslose Person versorgt werden. Für den 23-Jährigen war die Veranstaltung vorbei. "Er musste das Fest-Gelände verlassen", meldet die Polizei.
Gegen 18.30 Uhr seien zwei Männer und eine Frau in Streit geraten. "Im weiteren Verlauf kam es zu einer wechselseitigen Körperverletzung, die teilweise auf dem Boden liegend ausgetragen wurde", heißt es dazu. Alle drei Beteiligten erlitten den Angaben zufolge jeweils leichte Blessuren. Ihnen sei ein Platzverweis erteilt worden. Den genauen Hergang müssten die weiteren Ermittlungen klären, so ein Polizei-Sprecher.
Gegen 20.15 Uhr kriegten sich laut Polizei ein 27-Jähriger aus Bayerbach und ein 18- Jähriger aus Neustadt an der Donau in die Haare. "Beide traktierten sich gegenseitig mit Faustschlägen, bis sie schließlich getrennt wurden", erklären die Gesetzeshüter. Die Kontrahenten seien jeweils leicht verletzt worden. Strafrechtlich werde wegen Körperverletzung ermittelt. Der genaue Hergang müsse noch ermittelt werden.
"Abschließend kann man sagen, dass alle auffällig gewordenen Personen erheblich alkoholisiert waren", fasst die Polizei in ihrem Bericht zusammen. Nach Schätzungen der Beamten hatten zirka 8000 Personen an diesem Faschings-Treiben teilgenommen.