Daten vom Deutschen Wetterdienst und zahlreiche Foto-Impressionen aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller.
(ty) Deutschland erlebte heuer den wärmsten März seit Beginn der Messungen im Jahre 1881. Schon der vorangegangene Februar hatte einen Temperatur-Rekord gebracht. Zwei aufeinander folgende Monats-Rekorde gab es zuletzt im Jahre 2018 mit dem damaligen April und Mai, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) heute mit. Die Niederschlags-Menge fiel im gerade zu Ende gegangenen Monat deutlich zu niedrig aus, in Teilen Ostdeutschlands war das Defizit am stärksten. Dagegen bot die Sonne eine nahezu märz-typische Sonnenschein-Dauer, meldet der DWD nach Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen. Nachfolgen die Details, auch zur Situation im Freistaat.
Die Mittel-Temperatur lag bundesweit für den zu Ende gegangenen März mit 7,5 Grad Celsius um vier Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch 2,9 Grad. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2017 mit 7,2 Grad deutlich übertroffen, berichtet der DWD in einer heute veröffentlichten Mitteilung.
Insbesondere zum Ende der ersten Dekade sowie am Schluss der zweiten Dekade des Monats sei regional auch mäßiger Nachtfrost registriert worden. Die Oberlausitz wurde laut DWD zum Kältepol, wobei Hoyerswerda am 19. März mit minus 7,3 Grad den bundesweit tiefsten Wert verzeichnete. Die benachbarte Niederlausitz erlebte dagegen am 30. März nahezu sommerliche Temperaturen. Cottbus und Klitzschen bei Torgau in Nordsachsen meldeten einen Höchstwert von 24,9 Grad – bundesweite Temperatur-Spitzen im März.
Im zu Ende gegangenen Monat fielen laut DWD-Erkenntnissen mit rund 46 Litern pro Quadratmeter nur etwa 80 Prozent des Niederschlags der Referenz-Periode von 1961 bis 1990 (57 Liter pro Quadratmeter) und der Periode von 1991 bis 2020 (57 Liter pro Quadratmeter). "Am größten war das Defizit im Lee der östlichen Mittelgebirge, aber auch in Vorpommern", erklären die Fachleute. Stellenweise seien dort vom DWD weniger als zehn Liter auf den Quadratmeter gemessen worden.
Die höchsten Monats-Mengen mit mehr als 150 Liter pro Quadratmeter fielen laut DWD-Angaben im März heuer an den Alpen und im Schwarzwald. Baiersbronn-Ruhestein vermeldete am 12. März mit 57,8 Litern auf den Quadratmeter die höchste Tagessumme. In polarer Höhenkaltluft bildeten sich um den 23. März gebietsweise kräftige Graupelgewitter.
Mit 120 Stunden überschritt die Sonnenschein-Dauer im März dieses Jahres ihr Soll von 111 Stunden aus der Periode von 1961 bis 1990 um stolze acht Prozent, teilte der Deutsche Wetterdienst heute weiter mit. Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020, für die 127 Stunden zu Buch stehen, sei dagegen eine leicht negative Abweichung ermittelt worden.
Für den Freistaat gab es im März heuer einen neuen Temperatur-Rekord. "Im Gebietsmittel wurde ein Wert von 7,1 Grad berechnet, der 4,2 Grad über dem Referenzwert von 2,9 Grad lag", berichtet der DWD für Bayern. Besonders markant waren nach Angaben der Fachleute die positiven Abweichungen an den Alpen und im südlichen Bayerischen Wald, wo die Werte um mehr als fünf Grad über dem Durchschnitt lagen. Am 30. März verzeichneten Regensburg mit 24,5 Grad und München-Stadt mit 24,0 Grad sogar neue Stations-Rekorde.
In der Gesamtschau war der März nach Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes bayernweit mit gut 48 Litern Niederschlag pro Quadratmeter zu trocken. Von den Alpen bis ins Alpenvorland ergossen sich allerdings mehr als 100 Liter auf den Quadratmeter. Am 21. März wurden die Niederschläge in Landsberg am Lech sogar von einem Tornado der Stärke F1 (117 bis 180 Kilometer pro Stunde) begleitet. In der Oberpfalz fielen lokal dagegen weniger als 15 Liter pro Quadratmeter, berichtet der DWD. Die Sonne zeigte sich heuer im März über dem Freistaat gut 132 Stunden.