Bislang keine heiße Spur: Täter unbekannt, Beute verschwunden. Brecheisen und Elektro-Messgerät entdeckt. Laut LKA war die Kamera-Technik des Museums veraltet.
(ty/zel) Nach dem filmreifen Einbruch ins Kelten-Römer-Museum in Manching, bei dem in der Nacht zum 22. November ein rund vier Kilogramm schwerer keltischer Goldschatz gestohlen worden war, gibt es noch keine heiße Spur. Das wurde heute auf Anfrage unserer Redaktion aus dem bayerischen Landeskriminalamt (LKA) erklärt. Die noch unbekannten Täter sind weiterhin auf der Flucht, die Beute bleibt verschwunden. Die Tat steht bekanntlich mutmaßlich in Verbindung mit einem in derselben Nacht in Manching verübten Sabotage-Akt an Glasfaser-Kabeln, der Internet und Telefon im Raum Manching lahm gelegt hatte. Die Auswertung der Video-Überwachung des Museums dauert indes an: "Die gesamte Kamera-Technik ist veraltet", heißt es aus dem LKA. Heute wurden von Tauchern mehrere Gewässer rund um das Museum abgesucht; gefunden wurden dabei unter anderem zwei Brecheisen und ein Elektro-Messgerät.
Die heutige Such-Aktion sei mit Unterstützung der technischen Einsatz-Einheit der Bereitschaftspolizei aus Dachau erfolgt, erklärte ein LKA-Sprecher gegenüber unserer Redaktion. Unter anderem seien sechs Taucher angerückt. Es galt diesmal, mehrere Gewässer rund um das Kelten-Römer-Museum abzusuchen. Hintergrund ist der Gedanke, dass die Täter möglicherweise Gegenstände auf der Flucht weggeworfen haben. Im Visier hatten die Einsatzkräfte nach LKA-Angaben dabei unter anderem den Pichler Weiher im Dreieck zwischen Autobahn A9, Bundesstraße B16 und der Paar sowie den Augraben, den Parkgraben und den Braun-Weiher. Die Taucher seien heute ab dem Vormittag über mehrere Stunden im Einsatz gewesen.
Gefunden worden seien in den Gewässern unter anderem mehrere Metall-Gegenstände, heißt es aus dem Landeskriminalamt. Darunter zwei Brecheisen sowie ein bislang noch nicht näher identifiziertes Elektro-Messgerät. Ob diese Dinge etwas mit dem Einbruch in das Kelten-Römer-Museum beziehungsweise mit dem Sabotage-Akt am Glasfaser-Netz zu tun haben, sei aktuell noch unklar und müsse erst noch überprüft werden. Von Seiten der Experten aus der Kriminaltechnik sollen die Dinge genauer untersucht werden. Bereits am 25. November hatte es, wie berichtet, großflächige Absuch-Maßnahmen im Bereich der beiden Tatorte gegeben. Bei dieser ersten Aktion sei "alles Mögliche" gefunden worden, so das LKA. Auch diesbezüglich laufe die Auswertung.
Was die Überwachungs-Kameras des Museums aufgezeichnet haben, sei momentan noch unklar, heißt es aus dem bayerischen Landeskriminalamt. "Die gesamte Kamera-Technik ist veraltet", erklärte ein LKA-Sprecher heute gegenüber unserer Zeitung. Bisher konnte anscheinend praktisch gar nichts ausgelesen worden. Der Server sowie die Festplatten seien mitgenommen worden. Mittlerweile sei auch eine Spezial-Firma hinzugezogen worden, um die Daten auslesen beziehungsweise wiederherstellen zu können. Freilich hofft man darauf, brauchbare Informationen zu bekommen. Derzeit habe man aber noch keine Ahnung, was überhaupt aufgezeichnet worden sei. Laut LKA hofft man darauf, diesbezüglich in den nächsten Tagen mehr zu wissen.
Der erbeutete Goldschatz (Archivfoto: Archäologische Staatssammlung).
"Ziemlich sicher" sei man sich mittlerweile, dass der Einbruch in das Museum und der Sabotage-Akt in Zusammenhang stehen, erklärte das LKA. Und man gehe von mehreren Tätern aus. Schon die Vorgehensweise spreche dafür, dass hier nicht nur ein Krimineller am Werk gewesen sei. Einige Zeugen-Hinweise seien bereits eingegangen. Diese werden derzeit ausgewertet. Wie berichtet, ist beim bayerischen Landeskriminalamt zur Aufklärung der beiden Taten eine 20 Personen umfassende Sonder-Kommission mit dem Namen "Oppidum" gebildet worden. Nach wie vor bitten die Ermittler um Hinweise aus der Bevölkerung. Sachdienliche Angaben werden unter der Telefonnummer (0 89) 12 12 -0 beim LKA entgegengenommen. Aber auch jede Polizei-Dienststelle nimmt freilich Hinweise entgegen.
Das Kelten-Römer-Museum von Manching war in der Nacht zum Dienstag, 22. November, seiner wertvollsten Artefakte beraubt worden. Unbekannte drangen in das Gebäude ein, brachen die Vitrine auf, in der sich der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts befand. Sie schnappten sich diesen Schatz sowie aus einer weiteren Vitrine noch drei Münzen und verschwanden mitsamt der Beute von Millionenwert. Gedauert hat der filmreife Einbruch gerade einmal neun Minuten. Lesen Sie dazu einen ausführlichen Bericht: So lief der große Coup von Manching: Goldschatz-Klau dauerte neun Minuten. Die Alarm-Anlage des Museums löste laut LKA zwar aus. Doch weil nur einige Minuten zuvor der besagte Sabotage-Akt für einen Telefon- und Internet-Ausfall im Raum Manching gesorgt hatte, wurde dieser Alarm nicht übermittelt.
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