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Marcel John erklärt, warum er als Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH aufhört

(zel) Es sei „keine leichte Entscheidung“ gewesen, sagte Marcel John unserer Zeitung. Doch ihm habe sich eine „einzigartige Gelegenheit“ offenbart. Deshalb verlässt er, wie berichtet, auf eigenen Wunsch hin die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg, deren Geschäftsführer er seit Mai 2014 ist. Unsere Zeitung berichtete bereits gestern Abend von Johns Kündigung, heute wurde dieser Schritt offiziell bestätigt. 

John habe sich aus persönlichen Gründen zu dem Wechsel entschieden. Er kehrt mit seiner Familie zurück in seine Heimat Thüringen, wo er ebenfalls die Position als Geschäftsführer eines Klinikverbunds im Umkreis von Erfurt übernehmen wird. Aus dieser Gegend kommt John, seine ganze Familie lebe dort, sagte er uns. 

"Wie ein Sechser im Lotto"

Die Option, einen attraktiven Posten in seiner Heimat anzunehmen, habe sich durch Zufall ergeben, erklärt John im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe sich nicht aktiv nach anderen Jobs umgesehen oder nach Alternativen gesucht; auch andere Bewerbungen habe es von seiner Seite nicht gegeben. Seinen Worten ist aber auch zu entnehmen: Er freut sich sehr darauf, wieder in seine Heimat zurückzukehren – eine „einzigartige Gelegenheit“ sei das, „wie ein Sechser im Lotto“. Er bedanke sich schon mal bei allen, die ihn bei seiner Arbeit an der Ilmtalklinik-GmbH unterstützt haben, sagte John. 

Wie es in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung heißt, beantragte John die Auflösung seines Vertrags zum 31. Juli dieses Jahres. Er hat an der Ilmtalklinik-GmbH einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit eigentlich sechsmonatiger Kündigungsfrist. Der Aufsichtsrat wird in seiner nächsten Sitzung am 26. April nicht nur darüber zu beschließen haben, ob man ihn vorzeitig ziehen lässt – was als wahrscheinlich gilt. Sondern obendrein hat das Gremium darüber zu befinden, wie es in der Chef-Etage der Krankenhaus-GmbH weitergeht – sprich: ob die Position des Klinik-Geschäftsführers ausgeschrieben werden soll oder ob eine Interimslösung angestrebt wird.  

John wollte sich heute zu weiteren Details seines Abschieds nicht äußern. Es gelte nun erst einmal den Beschluss des Aufsichtsrats abzuwarten, betonte er. Erst danach könne man über weitere Formalitäten sprechen. 

5,1 Millionen Euro Defizit

Marcel John war vor seinem Wechsel nach Pfaffenhofen seit 2007 als alleiniger Geschäftsführer der Herz-Jesu-Krankenhaus-GmbH in Wien tätig. Er wechselte mit großen Vorschuss-Lorbeeren und bestem Ruf in die Hallertau. Seine Aufgabe in Pfaffenhofen lautete: Die Ilmtalklinik-GmbH aus den tiefroten Zahlen führen und fit für die Zukunft machen – und das vor dem Hintergrund immer schwieriger werdender gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen.

Im vergangenen Jahr betrug das Defizit der Klinik-GmbH satte 5,1 Millionen Euro, weshalb zuletzt auch Zweifel an Johns Marschrichtung laut geworden waren. Ein externes Gutachten wurde angesichts dieser tiefroten Zahlen in Auftrag gegeben – es sollte den eingeschlagenen Kurs beleuchten, und damit im Grunde auch Johns Wirken. Das Ergebnis dieser Expertise, die im Sommer erwartet wird, wird ihn wohl nicht mehr betreffen. Die Zukunft der Klinik findet ohne ihn statt.

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