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Minus 4,9 Millionen Euro werden für heuer aus dem laufenden Betrieb prognostiziert – Die angestoßenen Sanierungs-Bemühungen schlagen sich damit noch nicht wirklich in Zahlen nieder

Von Tobias Zell 

Die Ilmtalklinik-GmbH mit seinen beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg wird heuer aus dem reinen laufenden Betrieb ein Defizit in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro machen. Das hat nach Angaben aus dem Landratsamt Interims-Geschäftsführer Ingo Goldammer bei der Klausurtagung erklärt, zu der sich Landrat Martin Wolf (CSU) und die führenden Köpfe der Kreistags-Fraktionen gestern und heute in Riedenburg im Altmühltal getroffen haben. 

Zur Erinnerung: Das Defizit im vergangenen Jahr betrug 5,1 Millionen Euro. Damit schlägt sich der angestoßene wirtschaftliche Sanierungskurs praktisch offenbar noch nicht nennenswert in Zahlen nieder. Alles in allem steuert – wie berichtet – nach Informationen unserer Zeitung die Klinik-GmbH heuer sogar auf ein Rekord-Minus von etwa 7,5 Millionen Euro zu. Zu decken haben dieses die beiden Landkreise Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) als Gesellschafter entsprechend ihrer Geschäftsanteile.

 

Von minus 5,1 Millionen Euro auf minus 4,9 Millionen Euro – so sieht also die prognostizierte Entwicklung im laufenden Geschäftsbetrieb aus. Allerdings lässt sich diese minimale Verbesserung auch nur dann als solche ausweisen, wenn man neben den Kosten für den Brandschutz vor allem auch die Ausgaben für das Gutachten beziehungsweise für die engagierte Beratungsfirma „Ernst & Young“ außen vor lässt.

Denn diese beiden Posten – in der Klinik-GmbH spricht man von „Sondereffekten“ – summieren sich nach Informationen unserer Zeitung auf etwa 2,5 Millionen Euro. Was sich dann mit dem erwarteten Defizit aus dem laufenden Betrieb von rund fünf Millionen Euro eben auf einen Jahresfehlbetrag von etwa 7,5 Millionen Euro addieren würde. Dem Vernehmen nach verbergen sich hinter den besagten „Sondereffekten“ von 2,5 Millionen Euro knapp zwei Millionen Euro für Brandschutz-Maßnahmen; der Rest wären somit Kosten für Gutachten und externe Experten.

 

Bei der Klausur habe Goldammer „von intensiven Diskussionen und der Arbeit der Projektgruppen“ berichtet, die nach der Auswertung des Gutachtens eingerichtet worden sind. Man befinde sich auf einem "guten Weg", heißt es demnach in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. Bei der Tagung habe man „vor dem Hintergrund der generell schwierigen Lage im Gesundheitswesen intensiv über die Strategie der Ilmtalklinik diskutiert“. Ziel sei, so wird erklärt, „unverändert eine bestmögliche Patientenversorgung in kommunaler Hand“. 

Was die aktuelle finanzielle Lage betrifft, „so ergibt die Prognose zum Jahresende nach ersten Einsteuerungen der externen Beratungsfirma eine geringe Ergebnis-Verbesserung im operativen Bereich auf ein reines Betriebskosten-Defizit von rund 4,9 Millionen Euro“. Im nächsten Jahr solle der operative Defizit-Betrag „noch deutlicher“ abgebaut werden. Entsprechende Prognosen seien vorgelegt worden, „mit veröffentlichungsfähigen Festlegungen“ sei man allerdings „im Moment noch zurückhaltend“, wurde dazu erklärt. Man wolle zunächst die Entwicklung des tatsächlichen Jahresergebnisses abwarten. 

 

Das besagte Gutachten nährte bekannte die große Hoffnung, dass der Patient Ilmtalklinik-GmbH erfolgreich operiert werden kann. Denn die Fachleute von „Ernst & Young“ waren in ihrer 90-seitigen Expertise zu der Einschätzung gelangt, dass es ein beachtliches finanzielles Potenzial zu heben gibt. Ihrer Ansicht nach lässt sich das Ergebnis der Klinik-GmbH aus dem laufenden Geschäftsbetrieb bis zum Jahr 2019 schrittweise um 4,1 Millionen Euro per anno verbessern. Will sagen: Die beiden Kliniken würden dann nur mehr ungefähr eine Million Euro Minus pro Jahr machen. Nach derzeitigem Stand gibt es also noch jede Menge zu tun. 

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