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Auch der Pfaffenhofener Kreischef hält nichts vom Vorschlag der hiesigen FDP und warnt vor "erheblichen Irritationen" im Kreis Kelheim.

(zel) „Die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen verfügt über eine hervorragende Bausubstanz und steht am richtigen Standort“, erklärt der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) und weist damit den Vorstoß der hiesigen FDP-Kreistags-Fraktion zurück, man möge statt einer Sanierung der beiden Krankenhäuser in Mainburg und Pfaffenhofen den Neubau einer einzigen Klinik an günstiger Stelle in Betracht ziehen. Der Pfaffenhofener Standort ist nach Dafürhalten von Wolf für die Gesundheits-Versorgung im südlichen Landkreis „unverzichtbar“ und strategisch optimal. Der Kelheimer Landrat Martin Neumeyer (CSU) hatte der Idee der Liberalen bereits eine klare Absage erteilt.

Der Pfaffenhofener Ex-Landrat Josef Schäch, der für die FDP im Kreistag sitzt, hatte gestern vorgeschlagen, die anstehenden, zig Millionen teuren Sanierungs-Maßnahmen in Pfaffenhofen und Mainburg noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und stattdessen den Neubau eines Krankenhauses ins Auge zu fassen. „Wir dürfen nicht so weitermachen“, appellierte Schäch. Er sprach von einer sich bietenden Chance, aus zwei Krankenhäusern eines zu machen. Nicht über diese Möglichkeit nachzudenken, sei „das Dümmste“, was man tun könne, befand er. Einen entsprechenden offiziellen Antrag im Kreistag kündigte er an. 

Landrat Wolf, zugleich Vorsitzender des Klinik-Aufsichtsrats, hält dagegen: Man habe in der Vergangenheit wiederholt die Frage eines Neubaus diskutiert, erklärte er heute per Pressemitteilung. Dabei sei man – unter Abwägung aller Gesichtspunkte – zu dem Ergebnis gelangt, dass das Bauwerk im Süden der Kreisstadt sowohl von der Qualität des Baukörpers her als auch im Hinblick auf die Lage „gesundheits-strategisch optimal passt“.

Man könne daher, so Wolf weiter, auf der Basis der bisherigen Überlegungen und der Beschlüsse des Klinik-Aufsichtsrats die aktuellen Planungen in den nächsten Monaten verfeinern sowie im kommenden Jahr mit dem ersten Abschnitt der Generalsanierung in Pfaffenhofen beginnen. Inwieweit hier eventuell Anbauten und kleinere Erweiterungen einen Mehrwert bringen könnten, werde sich in den nächsten Monaten im Rahmen der „Feinplanung“ zeigen. 

Der bisherige Standort ist aus der Sicht von Wolf für die Gesundheits-Versorgung des Großraums Pfaffenhofen und des südlichen Landkreises „unverzichtbar“. Außerdem würde seiner Meinung nach eine mögliche Zusammenlegung der Pfaffenhofener Ilmtalklinik und des Krankenhauses Mainburg im Landkreis Kelheim für „erhebliche Irritationen“ sorgen – zumal dort nach einem mehrere Monate andauernden Diskussions- und Entscheidungs-Prozess erst kürzlich ein klares Bekenntnis zum Standort Mainburg geäußert und obendrein dessen Stärkung beschlossen worden sei.

Und: Die Kelheimer Landkreis-Spitze habe den von der Pfaffenhofener FDP-Fraktion geäußerten Überlegungen zu einem gemeinsamen Klinik-Neubau bereits eine klare Absage erteilt, betont Wolf mit Verweis auf die Aussagen des Kelheimer Landrats Martin Neumeyer (CSU) gegenüber unserer Zeitung. Neben dieser deutlichen Positionierung im niederbayerischen Nachbar-Landkreis darf laut Wolf nicht übersehen werden, dass zum Krankenhaus-Standort in Pfaffenhofen auch die private Danuvius-Klinik gehört, „die positive Synergie-Effekte mit der Ilmtalklinik im Landkreis realisieren lässt“. 

Der Kelheimer Kreischef hatte bereits gestern dem Vorstoß von Schäch & Co. eine klare Abfuhr erteilt, die beiden Kliniken durch ein neues Krankenhaus zu ersetzen. „Das kommt für uns gar nicht in Frage“, sagte Neumeyer unserer Zeitung. Wenn es um einen Neubau gehe, dann handle es sich hier um eine „rein Pfaffenhofener Angelegenheit“. Neumeyer verwies auf die jüngsten Beschlüsse in den politischen Gremien. Der Kelheimer Kreistag hatte erst im Januar in einer Sondersitzung ein klares Bekenntnis zum Fortbestand der gemeinsam betriebenen Ilmtalklinik-GmbH und ihren beiden Standorten abgelegt sowie sich explizit für den Erhalt der Klinik in Mainburg ausgesprochen.

 

Im Gespräch mit unserer Zeitung ließ Neumeyer jedenfalls keinen Zweifel daran, dass es in seinem Landkreis auch künftig zwei Krankenhäuser geben soll: in Kelheim und in Mainburg. Wenn man aber im Kreis Pfaffenhofen der Meinung sei, dass man eine neue Klinik bauen wolle, dann könne man das jederzeit tun – dazu brauche man ja den Kreis Kelheim nicht. 

Bekanntlich tragen die Landkreise Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) gemeinsam die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen (220 Betten) und Mainburg (100 Betten). In den vergangenen Jahren machte die Klinik-Gesellschaft aus dem laufenden Betrieb jeweils ein Minus von um die fünf Millionen Euro; zu decken haben das Defizit stets die beiden Landkreise entsprechend ihrer Geschäftsanteile. Heuer wird laut Wirtschaftsplan ein Minus von 3,99 Millionen Euro erwartet. 

Das jüngst von den beiden Geschäftsführern – Ingo Goldammer und Christian Degen – vorgestellte neue medizinische Konzept soll die beiden Kliniken zukunftsfest machen und aus den tiefroten Zahlen führen. Diese „Strategie 20“ bedeutet nicht zuletzt, dass in Mainburg alle vorhandenen Fachrichtungen erhalten bleiben. Dieser Tage votierten sowohl der Kelheimer Kreis- als auch der Gesundheits-Ausschuss unmissverständlich für dieses Konzept. Dafür ist der Kreis Kelheim auch bereit, umfassende Sanierungs-Maßnahmen zu stemmen. Nach den Worten von Neumeyer geht es in den nächsten Jahren um Investitionen in einer Größenordnung von insgesamt zirka 40 Millionen Euro in Mainburg; wovon der Landkreis Kelheim etwa ein Drittel zu schultern haben dürfte.

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