Der Hoffnungsträger zieht eine erste Bilanz

Details: Do, 20.06.2019 10:52 Uhr

Achim Hessenberger beendete im November die lange Vakanz eines wichtigen Chefarzt-Postens an der Ilmtalklinik. Was hat sich seither getan?

(ty) Er kam als Hoffnungsträger, beendete eine lange Vakanz. Knapp acht Monate nach seinem Start als Chefarzt für Allgemein- und Viszeral-Chirurgie an der Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Standorten in Pfaffenhofen und Mainburg zieht Achim Hessenberger eine positive Zwischenbilanz: "Ich freue mich sehr über die deutlich gestiegenen Patientenzahlen und das Vertrauen, das uns niedergelassene Ärzte und Patienten auch bei großen Eingriffen wie Darmkrebs-Operationen entgegenbringen", sagt der Mediziner. Außerdem freue er sich über das "positive Feedback". Zugleich erklärt er: "Gerade im Bereich der Schilddrüsen-Chirurgie und bei Darmkrebs sehe ich allerdings leider immer wieder, dass Patienten in recht weit entfernte Kliniken überwiesen werden."

Besonders stolz zeigt sich Hessenberger auch auf die starke Nachfrage im Bereich der Schilddrüsen-Chirurgie, die zu Verzeichnen sei, seit er im November vergangenen Jahres den Chefarzt-Posten angetreten hat. "Wir konnten das Angebot erweitern und operieren sämtliche Schilddrüsen-Erkrankungen inklusive Schilddrüsen-Krebs und Rezidive", erklärt er.

Die Suche nach einem Nachfolger für Chefarzt Reinhard Lange hatte – wie berichtet – weitaus länger gedauert, als geplant. Ende März vergangenen Jahres hatte er die Ilmtalklinik-GmbH verlassen, bereits für April wollte man einen Nachfolger präsentieren. Im September hatte der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU), zugleich Aufsichtsrat-Vorsitzender der Klinik-GmbH, dann offiziell eingeräumt, dass die gewünschte Nachbesetzung des Chefarzt-Postens zum April nicht eingehalten werden konnte. Er sprach von einer "Entwicklung, die uns nicht gefällt". Die Lücke sei "größer als erwartet".

Aus gut informierten Kreisen verlautete, dass die Suche nach einem Lange-Nachfolger wohl zu spät begonnen und vielleicht auch nicht intensiv genug betrieben worden sei. Die wichtige Klinik-Abteilung war übergangsweise von Oberarzt Franz Richichi geleitet worden. Unter Hessenbergers Regie soll nun der Umsatz der Klinik-Abteilung, der wegen der langen Vakanz des Chefarzt-Postens dem Vernehmen nach unter Plan lag, wieder steigen. Hessenberger hatte den Posten im November angetreten. "Er gewährleistet mit seiner Erfahrung eine breite Basisversorgung der Allgemein-Chirurgie, wird aber auch neue Schwerpunkte setzen und frischen Wind in die Abteilung bringen", sagte Klinik-Geschäftsführer Ingo Goldammer damals.

"Bei den Operationen wendet Dr. Hessenberger modernste Diagnostik- und Therapie-Möglichkeiten an", erklärt Klinik-Sprecherin Bianca Frömer. So werde bei Schilddrüsen-OPs mit kontinuierlichem Neuromonitoring und modernsten Ultraschall-Instrumenten gearbeitet. Im Bereich der Dickdarm-Chirurgie werde, "wann immer sinnvoll", minimal-invasiv operiert. Selbst die Versorgung von tiefsitzenden Rektum-Karzinomen sei in vielen Fällen in der "Schlüsselloch-Technik" möglich. Langfristig sei es Hessenbergers Ziel, auch an den Ilmtalklinken ein Darmkrebs-Zentrum zu etablieren – und er arbeite auf die Zertifizierung hin.

"Aber bereits jetzt werden die Patienten selbstverständlich nach den Kriterien eines Darmzentrums behandelt, da ich bisher immer in Darmzentren gearbeitet habe und natürlich auch hier entsprechend hohe Qualitätskriterien ansetze", versichert Hessenberger. "Insbesondere im Hinblick auf die oftmals schwierigen und aufwändigen Eingriffe bei Krebspatienten freue ich mich sehr darüber, dass eine qualitativ sehr hochwertige Intensiv-Station zur Verfügung steht, sodass auch die Weiterbehandlung schwer kranker Patienten auf höchstem Niveau gewährleistet ist." Alle Krebspatienten würden bei so genannten Tumor-Konferenzen besprochen sowie nach modernsten Gesichtspunkten operiert und weiterbehandelt.

Auch strukturell habe sich die Abteilung weiter entwickelt, heißt es aus der Geschäftsführungs-Etage. Das Personal wurde den Angaben zufolge um zwei Assistenz-Ärzte aufgestockt und die Sprechstunden-Termine wurden patientenfreundlicher gestaltet. Seit Anfang Juni biete Hessenberger zusätzlich zu den Sprechstunden in Pfaffenhofen auch am Krankenhaus in Mainburg einmal wöchentlich eine spezielle Schilddrüsen-Sprechstunde an. Hier werde das gesamte Spektrum der Schilddrüsen-Diagnostik geboten – wie etwa Schilddrüsen-Sonographie, Labordiagnostik und Beratung. Zudem gebe es nun auch in Mainburg eine Sprechstunde für Privatpatienten.

Ein weiterer Schwerpunkt, den sich Hessenberger vorgenommen hatte: den Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten zu festigen. "Auch hier hat sich einiges getan und ich freue mich über die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kollegen", sagt er. Zugleich verschweigt er nicht: "Gerade im Bereich der Schilddrüsen-Chirurgie und bei Darmkrebs sehe ich allerdings leider immer wieder, dass Patienten in recht weit entfernte Kliniken überwiesen werden, weil sich das über die letzten Jahre so etabliert hat."

Hessenberger wirbt in diesem Zusammenhang für sein Haus: "An den Ilmtalkliniken ist eine kompetente und modern ausgestattete Viszeral-Chirugie vor Ort. Wir haben in den letzten Monaten viele, zum Teil sehr komplexe Fälle mit sehr guten Ergebnissen operiert und behandelt." Den Patienten, so der Chefarzt, "muss bei einer Operation keine Klinik mit weiten Anfahrtswegen zugemutet werden".